Tatort: das Tranktor-Parkhaus Parkhäuser noch sicherer

Tatort: das Tranktor-Parkhaus · Von Carsten Greiwe

Von Carsten Greiwe

Tatort: das Tranktor-Parkhaus. Eine Frau schreit um Hilfe. Eine dunkle Gestalt zerrt an ihrer Handtasche, doch die Frau lässt nicht los. Es ist mitten in der Nacht, weit und breit ist keine Hilfe in Sicht. Doch plötzlich gehen alle Lichter des Parkhauses an und eine Stimme sagt plötzlich: "Lassen Sie die Frau in Ruhe. Die Polizei ist schon verständigt." Der Täter nimmt Reißaus, wird aber später gestellt.

Zukunftsmusik? Nicht so in Neuss. Gemeinsam mit der "Niederrheinischen Wirtschafts-Überwachung" (NWÜ) hat die City-Parkhaus GmbH ein neues Konzept entwickelt, das Kontrolle und Dienstleistung ermöglichen soll. "Unsere Parkhäuser werden noch sicherer", freute sich Bürgermeister Herbert Napp bei der Präsentation der neuen Leitstelle im Rheintor-Parkhaus.

Von dort aus werden ab sofort alle vier Parkhäuser der städtischen Gesellschaft überwacht. Per Kameras können alle Bereiche der Häuser eingesehen werden. Bei lauten Hilferufen wird über akustische Sensoren sogleich ein Notruf an die Leitstelle gegeben. Die Monitore dort zeigen sofort die Gefahrenstelle an.

"Wir wollen aber auch den Service für die Kunden verbessern", sagt Parkhäuser-Chef Klaus Harnischmacher. Wenn also einmal eine Schranke nicht öffnet oder der Ticketautomat klemmt, dann können sich die Kunden per Gegensprechanlage direkt an die Leitstelle wenden. Dort sorgt dann unter anderem Einsatzleiter Werner Busse für Abhilfe. "Die Fehler werden uns dann über das Computersystem angezeigt", erläutert Busse die Vernetzung.

"Meistens können wir schon von der Leitstelle Hilfe leisten." Sollte das einmal nicht der Fall sein, dann setzt sich der technische Mitarbeiter, Maik Ruß, in den extra neu gekauften Smart und behebt den Schaden vor Ort. NWÜ-Geschäftsführer Jochen Hock: "Wir haben alle unsere Mitarbeiter geschult, so dass wir von anderen Service-Unternehmen unabhängig sind." Damit würde die NWÜ schneller und besser.

Bisher musste immer ein technischer Dienstleister aus Kiel in Marsch gesetzt werden. Insgesamt sind neun Mitarbeiter im Einsatz. Vor fünf Jahren waren es noch 22. Harnischmacher und Hock sind sich sicher: "Wir sind heute sicherer. Die Technik ist besser." Es gebe praktisch keine Drogenszene oder Kriminalität in den Neusser Parkhäusern. "Das sieht in den benachbarten Großstädten ganz anders aus", sagt Hock.

Nach seiner Kenntnis gebe es in Köln oder Düsseldorf ein solch vernetztes Sicherheits- und Service-Konzept noch nicht. Für Napp ist klar: "Ein Wettbewerbsvorteil für Neuss - gerade im wichtigen Weihnachtsgeschäft." Aber auch kleine Betrüger haben es jetzt schwerer. Erst kürzlich haben zwei Fahrer versucht, mit einem Parkschein auszukommen. "Sie wollten Stoßstange an Stoßstange an der Schranke vorbei." Doch die sei dem hinteren Wagen unsanft auf das Dach gefallen. Die Schadensersatzforderung wurde schnell zurückgenommen, als das Video präsentiert wurde.

(NGZ)
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