Neuss Papierlager-Brand: 32 Feuerwehrleute verletzt

Neuss · Dem stundenlangen Einsatz bei drückender Hitze mussten etliche Helfer der Feuerwehr Tribut zollen. Bis Sonntagmittag forderte der Brand beim Neusser Kartonagenhersteller FS Karton 32 Verletzte, in den meisten Fällen war Kreislaufkollaps der Grund für ärztliche Behandlung.

 Die aufgerissenen und einzeln abgelöschten Altpapierballen werden zur Deponie gebracht. 30 Speziallastwagen waren dafür im Einsatz.

Die aufgerissenen und einzeln abgelöschten Altpapierballen werden zur Deponie gebracht. 30 Speziallastwagen waren dafür im Einsatz.

Foto: Andreas Woitschützke

In vier Fällen wurden nach Darstellung von Stadtbrandmeister Peter Schöpkens Augen durch herumfliegende Partikel verletzt, ein Feuerwehrmann vom Löschzug Rosellen zog sich am Sonntag bei einem Unfall eine stumpfe Bauchverletzung zu. Er musste vorsorglich zur Beobachtung ins Krankenhaus.

 Wasser wurde über weite Strecken vom Hafen zum Brandort transportiert.

Wasser wurde über weite Strecken vom Hafen zum Brandort transportiert.

Foto: NGZ

Das Feuer auf dem Außenlager der Papierfabrik wütete auch am Wochenende weiter. Freitagmittag war es aus noch ungeklärter Ursache ausgebrochen. Folge des Feuers im Altpapierlager war ein Ascheregen, der noch in Düsseldorf und Krefeld niederging. Glück hatten die Einsatzkräfte nach Einschätzung von Kreisbrandmeister Reinhard Seebröker, dass der Wind günstig stand. So musste infolge der Rauchentwicklung keine angrenzenden Wohnquartiere geräumt werden.

Die zentralen Ziele am ersten Tag wurden erreicht. Seebröker: "Durch massiven Personal- und Sacheinsatz konnten wir ein bedrohtes Büro- und Wohnhaus und auch die Gastankstelle des Unternehmens halten." Dazu bot die Feuerwehr in Spitzenzeiten bis zu 300 Helfer auf. Bis Sonntag konnte deren Zahl auf 45 gesenkt werden, berichtet Schöpkens.

Weil für die Löscharbeiten auch am Sonntag noch Wasser aus dem Hafenbecken zugeführt werden musste, blieb die Düsseldorfer Straße bis zum späten Abend für den Auto- und Schienenverkehr gesperrt.

Die Löscharbeiten könnten sich nach Einschätzung der Wehr bis Mittwoch hinziehen. Erst dann kann die Kripo mit den Ermittlungen zur Brandursache beginnen.

(dhk)
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