Neuss „Panzerknackerbande“ angeklagt

Neuss · Neuss (mape) Nach einer Serie von Einbrüchen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz muss sich Ende nächster Woche eine elfköpfige Bande vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Die Neusser Polizei hatte die Männer Anfang Mai diesen Jahres festgenommen. Sie sollen für insgesamt 17 Einbrüche verantwortlich sein. Laut Anklage hatten sich die Männer im Alter zwischen 22 und 66 Jahren auf den Diebstahl von Tresoren spezialisiert.

Neuss (mape) Nach einer Serie von Einbrüchen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz muss sich Ende nächster Woche eine elfköpfige Bande vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Die Neusser Polizei hatte die Männer Anfang Mai diesen Jahres festgenommen. Sie sollen für insgesamt 17 Einbrüche verantwortlich sein. Laut Anklage hatten sich die Männer im Alter zwischen 22 und 66 Jahren auf den Diebstahl von Tresoren spezialisiert.

Insgesamt handelt es sich bei den Angeklagten laut Polizei um fünf Albaner und sechs Deutsche. Sie sollen bei ihren Taten jeweils arbeitsteilig vorgegangen sein. So waren die Albaner laut Ermittlungen für die jeweiligen Einbrüche zuständig, ihre deutschen Komplizen sollten anschließend die Tresore öffnen und die Panzerschränke danach entsorgen. Die Beute von insgesamt mehreren hunderttausend Euro wurde angeblich geteilt.

Erstmals aufmerksam geworden war die Neusser Polizei auf die Bande Mitte März dieses Jahres. Damals hatten zunächst unbekannte Einbrecher in Grimlinghausen bei einem Einbruch in die dortige Postagentur an der Bonner Straße einen Tresor entwendet. Zeugen hatten die Tat beobachtet und Hinweise auf einen weißen Mercedes Kastenwagen gegeben. Die Spur führte die Polizei zu zwei Männern aus Hilden, die zunächst jede Tatbeteiligung abstritten und nach ihrer Vernehmung wieder entlassen werden mussten.

Anschließend intensivierte die Polizei ihre Ermittlungen. Sie fand heraus, dass zu den beiden Männern aus Hilden offenbar noch fast 10 weitere Personen gehörten. Darunter war auch ein 66-jähriger Rentner, der als "Logistiker" der mutmaßlichen Einbrecherbande beschäftigt war. Die Bandenmitglieder wurden observiert, am 3. Mai erfolgte der Zugriff. In einer Lagerhalle im Neusser Norden war die Bande damals laut Polizei angaben gerade dabei, einen Tresor aufzubrennen. Der Panzerschrank stammte aus einem Einbruch im westfälischen Rheda-Wiedenbrück.

Insgesamt werden der Bande inzwischen 17 Taten zur Last gelegt. Unter anderem sollen die Männer in Tankstellen, Supermärkte und Postagenturen in Neuss, Dortmund, Bochum, Bonn, Raesfeld (Kreis Borken), Unna, Münster, Aldenhoven und Mayen eingebrochen sein. Gegen insgesamt sieben der elf Tatverdächtigen wurde nach ihrer Festnahme Haftbefehl wegen "schweren Bandendiebstahls" erlassen.

Für den Prozess hat die dritte Strafkammer am Düsseldorfer Landgericht nun acht Verhandlungstage angesetzt. Bei einer Verurteilung drohen jedem einzelnen der mutmaßlichen Bandenmitglieder bis zu zehn Jahre Gefängnis. Prozessauftakt ist am kommenden Donnerstag, 4. Oktober, um 9.30 Uhr im Saal 111.

(NGZ)
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