Neuss Palliativnetz "Wir in Neuss": Einsatz für Menschenwürde

Neuss · Patienten im Rhein-Kreis, die an einer schweren, unheilbaren Erkrankung leiden, können in ihrem vertrauten Umfeld ärztlich und pflegerisch gut versorgt werden - dank des Palliativnetzes "WiN - Wir in Neuss". Am Samstag feierten das Netz und sein Förderverein im Clubheim des Rudervereins im Sporthafen Grimlinghausen zehnjähriges Bestehen. Zu den Gratulanten gehörten dabei unter anderem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, Kreisdirektor Dirk Brügge, Marion Schröder von der Regionaldirektion Neuss der AOK Rheinland/Hamburg, sowie Dr. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Die KV hat vor gut zehn Jahren begonnen, palliativmedizinische Versorgungsstrukturen in Nordrhein aufzubauen.

 Hermann Gröhe (M.) mit Gerhard Steiner und Frank Bergmann (r.).

Hermann Gröhe (M.) mit Gerhard Steiner und Frank Bergmann (r.).

Foto: woi

Mehr als 60 Haus-, Fach- und Palliativärzte, Pflegefachkräfte und ambulante Hospizdienste engagieren sich im WiN-Netz, das rund 1000 Patienten im Kreisgebiet versorgt. "Das Ziel der ambulanten Palliativversorgung lautet, möglichst vielen Palliativpatienten zu ermöglichen, ihre letzte Lebenszeit in gewohnter häuslicher Umgebung verbringen zu können", sagte der Neusser Hausarzt Dr. Gerhard Steiner vom Vorstand des Vereins zur Förderung der palliativmedizinischen Versorgung im Rhein-Kreis.

"Der Rhein-Kreis gehörte mit dem Palliativnetz WiN zu den ersten Regionen, in denen die allgemeine ambulante Palliativversorgung an den Start ging. Heute sind wir in Nordrhein Vorreiter einer koordinierten und flächendeckenden ambulanten Palliativversorgung", sagte Bergmann. Gröhe, der die Versorgung Schwerstkranker mit dem "Hospiz- und Palliativgesetz" in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung integriert hat, lobte das Netz als Gewinn für die Versicherten: "Das ,Wir' als erstes Wort im Namen ist kein Zufall", sagte er. Die Angehörigen des Netzwerkes würden mit ihrem Engagement und ihrer Mannschaftsleistung zeigen, dass sie es mit dem Erhalt der Menschenwürde bis zum Lebensende ernst meinen.

(NGZ)
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