Neuss Paket-Boten vor dem Fest im Dauer-Einsatz

Neuss · Immer mehr Menschen bestellen ihre Weihnachtsgeschenke online. Daher verdoppelt sich für die Zusteller die Warenmenge ab November.

 Seit 24 Jahren arbeitet Thorsten Hoffmann bei der Deutschen Post DHL als Paketzusteller. Theresa Krehn freut sich über die Ware.

Seit 24 Jahren arbeitet Thorsten Hoffmann bei der Deutschen Post DHL als Paketzusteller. Theresa Krehn freut sich über die Ware.

Foto: woi

Volle Innenstädte, lange Schlangen an den Kassen, keine Parkplätze – immer mehr Menschen nervt der Einkaufsstress vor Weihnachten. Bücher, Kleidung, Technik, Spielzeug werden daher immer öfter online bestellt. Bequemer geht's kaum, denn der Paketbote bringt die Ware bis an die Haustür. Einer von ihnen ist Torsten Hoffmann. Seit 24 Jahren ist der gebürtige Neusser Zusteller bei der Deutschen Post DHL.

Damals machte er seine Ausbildung zur "Dienstleistungsfachkraft im nichttechnischen einfachen Dienst". Für den Bezirk Neuss-Furth ist der Beamte seit zehn Jahren im Einsatz. Er kennt viele Haushalte, Arztpraxen und Betriebe in seinem Viertel und viele kennen ihn. "Unsere heiße Phase beginnt im November", erzählt der 42-Jährige. "Dann verdoppelt sich die Sendungsmenge. 60 Prozent davon kommt aus dem Online-Handel."

Morgens um 7.30 Uhr belädt er in Düsseldorf sein Fahrzeug, im Schnitt mit bis zu 200 Sendungen. "Nach anderthalb Stunden habe ich meinen Transporter beladen und dann geht es los", sagt Hoffmann. Mindestens sieben Stunden lang ist er dann unterwegs, derzeit meist auch länger.

Täglich beobachtet er die Wettervorhersagen. "Denn vom Wetter sind wir besonders abhängig", so Hoffmann. Grund: Sobald für Weihnachten Schnee oder Glatteis angesagt ist, scheuen manche die Fahrt zu Verwandten und schicken ihre Pakete doch noch schnell mit der Post.

Persönlich können ihm Kälte und Regen nicht viel anhaben: "Unsere Kleidung ist optimal für alle Wetterverhältnisse", sagt Hoffmann und zählt auf: Windstopperjacke, Thermohose und rutschfeste Schuhe, in die kein Regen oder Schnee eindringt. Schließlich ist er auch lange auf den Beinen.

Zehn Arbeitsstunden sind in der Vorweihnachtszeit keine Seltenheit. Denn trotz neuester Scanner und mobiler Drucker gibt es fast täglich Verzögerungen. Mal trägt er ein 31,5 Kilogramm Paket – Höchstgewicht für ein Paket, schwerere Teile gelten als Speditionslieferung – bis in die fünfte Etage, doch der Adressat verweigert die Annahme.

Beim nächsten Haushalt nimmt er diverse Retouren gleich mit. Oder aber er trifft niemanden an und klingelt sich bei verschiedenen Nachbarn durch. An manchen Vorweihnachtstagen ein Knochenjob. "Rücken- oder Knieprobleme kenne ich aber bislang nicht", sagt Hoffmann, "es gibt jedoch einige Kollegen, die damit Schwierigkeiten haben."

Die Deutsche Post weiß darum und bietet ihren Mitarbeitern entsprechende Vorsorgemaßnahmen an: "In den Niederlassungen Krefeld und Duisburg haben Mitarbeiter die Möglichkeit, sich vor der Abfahrt massieren zu lassen", erzählt Gabriele Heltewig von der Post-Pressestelle in Düsseldorf. Auch dass es vor Weihnachten Urlaubssperre gibt und viele Überstunden anfallen, trägt Hoffmann mit Gelassenheit: "Wer bei der Post anfängt, sollte wissen, dass das Weihnachtsgeschäft unsere heiße Phase ist", sagt er."

(NGZ)
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