Hilfsangebote in Neuss „Orange Days“ machen Gewalt gegen Frauen zum Thema

Neuss · Die Frauenberatungsstelle und der Sozialdienst katholischer Frauen als Träger des Neusser Frauenhauses zeigen am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen Präsenz.

Fleur Koenig, Anita Heitzmann, Janne Gronen und Elke Kroner (v.l.) helfen Frauen, die Gewalt in ihrer Beziehung erlebt haben.

Fleur Koenig, Anita Heitzmann, Janne Gronen und Elke Kroner (v.l.) helfen Frauen, die Gewalt in ihrer Beziehung erlebt haben.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Der 25. November ist in jedem Jahr ein besonderer Tag, denn er ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und gleichzeitig Auftakt zur jährlichen UN-Kampagne „Orange the World“. Zu den „Orange Days“, die bis zum 10. Dezember dauern, wurden in der Vergangenheit in vielen Städten öffentliche Gebäude in Orange angeleuchtet, so auch in Neuss. Rathaus, Romaneum, Kulturforum Alte Post, Zeughaus erstrahlten. Das wird am kommenden Freitag aufgrund der aktuellen Energiekrise nicht der Fall sein.

Dennoch möchten die Frauenberatungsstelle und der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) als Träger des Neusser Frauenhauses auf das Thema und die Möglichkeiten, die Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, haben, aufmerksam machen. „Unschlagbar“ steht in weißer Schrift auf den schwarzen Taschen mit Info-Material, die am Freitag von 11 bis 14 in der Innenstadt verteilt werden. „Es ist wichtig, immer wieder auf dieses Thema und die Hilfsangebote aufmerksam zu machen“, sagt Janne Gronen, Geschäftsführerin der Frauenberatung „Frauen helfen Frauen“ im Rhein-Kreis. Dass Gewalt an Frauen quer durch die Gesellschaft „passiert“, wissen Gronen und Elke Kroner, Leitung Fachbereich Frauen beim SkF, nur zu gut, sprechen fast täglich mit Betroffenen. „Wenn wir auf die Straße gehen und mit den Leuten reden, sind viele wirklich entsetzt, dass Gewalt an Frauen keine Seltenheit ist“, so Kroner. Auch der Neusser Club der Soroptimisten International nimmt sich immer wieder dieses Themas an.

„Am Freitag wollen wir in der Innenstadt Flyer und in den Kneipen Bierdeckel verteilen und damit vor allem dafür sensibilisieren, wie man als Freund, Bekannter oder Nachbar Anzeichen einer toxischen Beziehung erkennen und Gewalt verhindern kann“, sagt Anita Heitzmann. Einen Appell richten die Frauen auch an die Politik: „Es muss mehr Wohnungen für betroffene Frauen geben, die sich entschlossen haben, die Beziehung zu beenden.“

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