Open-Air-Club in Neuss „Kiesgrube“-Urteil erst am Montag

Neuss · Star-DJs der Elektro-Musikszene dürfen unter dem Namen „Kiesgrube“ auch abseits eines solchen Gewässers auflegen. Das ist die vorläufige Rechtsauffassung des Düsseldorfer Oberlandesgerichts.

Lange Jahre war der Open-Air-Club unter dem Namen „Kiesgrube“ bekannt. Derzeit heißt er „Am Blankenwasser“.

Lange Jahre war der Open-Air-Club unter dem Namen „Kiesgrube“ bekannt. Derzeit heißt er „Am Blankenwasser“.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Bei der Verhandlung am Dienstag stellten die Richter heraus, dass sie die Rechte am Begriff „Kiesgrube“ bei der gleichnamigen Event GmbH sehen. Der ursprüngliche Veranstalter der Kiesgrube-Events in Neuss, die Tribehouse Gastronomie GmbH, um Frank Klement, der den Open-Air-Club nun unter dem Namen „Am Blankenwasser“ betreibt, hatte dies anders gesehen.

Ursprünglich sei „Kiesgrube“ zwar die Bezeichnung für die Location gewesen, obwohl es „tausende Kiesgruben am Niederrhein“ gebe, führte Richter Erfried Schüttpelz aus. Inzwischen habe sich der Begriff aber vom Ort gelöst und als Bezeichnung für das Musikereignis durchgesetzt. Auch das Festival „Rock am Ring“ habe schließlich eine Weile abseits des Nürburgrings stattgefunden

Frank Klement, der den Open-Air-Club in Neuss seit dieser Saison unter dem Namen „Am Blankenwasser“ führt, und die Kiesgrube Event GmbH um Tom Preuss hatten zum Jahreswechsel ihre Kooperation beendet. Die Kiesgrube Event GmbH zog mit ihren Veranstaltungen nach Duisburg weiter. Bis einschließlich des vergangenen Sommers war der Open-Air-Club mit dem Namen „Kiesgrube“ auf dem Areal im Neusser Süden beheimatet. Vor 22 Jahren war er als Sommerausgabe des legendären Clubs „Tribehouse“ an den Start gegangen.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich die „Kiesgrube“ zu einem der angesagtesten Open-Air-Clubs für elektronische Sounds unter freiem Himmel in Deutschland. Das Team um Tom Preuss, das bis zum Saisonende 2018 für die Veranstaltungen im Open-Air-Clubs sorgte und nach Duisburg weitergezogen ist, und die Mannschaft um Frank Klement, der die Betriebserlaubnis durch die Stadt hält, hatten ihre Zusammenarbeit wegen unterschiedlicher Auffassungen über die künftige Ausrichtung beendet.

Daher erfolgte in diesem Jahr der Neustart unter dem neuen Namen „Am Blankenwasser“, während die Kiesgrube Event GmbH weiterzog. Hinter den Kulissen entstand allerdings ein Ringen um die künftigen Rechte an der Marke „Kiesgrube“. Das schließt die Namensrechte ein.

Frank Klement wollte sich gestern auf Nachfrage unserer Redaktion nicht äußern. Er wolle erst einmal das Urteil abwarten, das für Montag erwartet werde.

(NGZ/DPA)
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