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Bobfahrerin Lisette Thöne aus Neuss Olympia-Sportlerin mit Lust am Häkeln

Neuss · Die in Neuss geborene Lisette Thöne gehört zur Olympia-Mannschaft der Bob-Sportler und ist eine leidenschaftliche Handarbeiterin. Die 25-Jährige zeigt ihre Produkte gerne bei Twitter und versorgt auch Freunde mit ihren Mützen.

Bobfahrerin Lisette Thöne zeigt auf Twitter ihre Mützen
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Sie heißen "Ribbelmonster", "Häkeln leicht gemacht" oder "Sachenmacher" - wer das Stichwort "Häkeln" googlet, bekommt eine Fülle von Seitenvorschlägen, wie sie sich die Handarbeitslehrerin alten Schlages nie hätte träumen lassen. Häkeln - das hieß einst, Masche für Masche mühsam zu Topflappen zusammenfügen, auf dass sich die Mutter am Geburtstag oder Muttertag gerührt über die kindliche Handarbeit freut. Sei sie auch noch so schief. Und heute? Heute sind Bäume mit Wollschläuchen umhäkelt, tragen Männer wie Frauen selbst gemachte Mützen, sind diese willkommene Gaben im Freundes- und Bekanntenkreis. Und manche machen daraus sogar ein kleines Geschäft ...

So weit will Lisette Thöne dann doch nicht gehen. Die Leistungssportlerin, die ihre Karriere in der Leichtathletik bei der TG Neuss und dem TSV Bayer Leverkusen begonnen hat und heute als Bob-Anschieberin bei den Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi dabei ist (wenn auch nur als Ersatz), hat auch schon etliche Freunde mit ihren selbstgehäkelten Mützen beglückt. Wie viele sie schon gemacht, kann sie gar nicht sagen: "Ich selbst habe vielleicht drei oder vier, aber eben auch schon sehr viele verschenkt."

Die gebürtige Neusserin, die ihr Abitur am katholischen Gymnasium Marienberg gemacht hat, ist nicht nur im Eiskanal und mittlerweile in Erfurt zu Hause (dort startet sie für den ESC Erfurt), sondern irgendwie auch im Internet. Ohne Smartphone geht?s bei ihr nicht, und so zeigt sie über Twitter ständig die jüngsten Ergebnisse ihrer Häkelleidenschaft. Das müssen nicht immer Mützen, sondern können auch Eierwärmer oder Handschuhe sein...

Und wie kommt man als Sportlerin nun zu dieser Art von Handarbeit? "Meine Mutter hat mir früher das Stricken beigebracht", erzählt die 25-Jährige, die ständig zu Wettkämpfen in der ganzen Welt unterwegs ist, "aber Stricknadeln durfte ich nicht mit ins Flugzeug nehmen." Zumindest nicht im Handgepäck, und was sollen die Nadeln im großen Koffer, wenn sie doch vielmehr dazu benötigt werden, lange Flugzeiten auszufüllen? Und so sei sie auf die Häkelnadel verfallen, sagt Lisette Thöne lachend. Als Bob-Sportlerin braucht sie viele Mützen - was lag da näher, als mit eben diesen anzufangen. "Gleich die erste Mütze ist was geworden", sagt sie, die Fertigkeit dazu hat sie sich selbst mit Hilfe von Youtube-Videos beigebracht. Bei Wettkämpfen darf sie die Selbstgehäkelten zwar nicht tragen (da sprechen schließlich auch Sponsoren ein Wörtchen mit), aber beim Training und natürlich privat. Und dafür greift sie auch zu allen Farben, ist nicht auf besondere festgelegt.

Längst hat sich ihre Häkel-Kunst herumgesprochen, wird sie von anderen auch gebeten, Mützen zu machen. Ein neuer Erwerbszweig wird das dennoch nicht, erklärt sie und lacht: "Aber die Materialkosten lasse ich mir schon zurückgeben." Meistens nimmt Lisette Thöne die Wolle tütenweise auf ihren Reisen mit. "Das Häkeln ist ein guter Ausgleich zum Leistungssport", sagt sie und verlässt sich beim Design auf "mein modisches Gefühl und meine Kreativität".

Beides zeigt sie auch in jeder Hinsicht bei jedem öffentlichen Auftreten. Und bei der Präsentation ihrer Produkte steht sie einem Model nichts nach ...

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