Neuss/Düsseldorf Olympia-Gold und Preis für die Zülow-Stiftung

Neuss/Düsseldorf · Das Schlussbild besaß Symbolkraft: Die behinderten Sportler um den dreifachen Goldmedaillen-Gewinner Dirk Fink standen im Mittelpunkt. Ihnen und ihren Mentoren galt der Beifall. Die strahlenden Athleten und ihre Erfolge bei den am Montag in Athen zu Ende gegangenen Special Olympics sind der sichtbare Erfolg eines ehrgeiziges Integrationsprojektes.

 Die Trainer von Tandem (alle mit weißem Shirt) zusammen mit (v.l.) Kai Krüger, Ulrich Heide, Suzanne Oetker-von Franquet, Reinhard Berndt, Ralf Jäger, Jutta Zülow, Klaus Germann, Roman Rüdiger und Dieter Patt.

Die Trainer von Tandem (alle mit weißem Shirt) zusammen mit (v.l.) Kai Krüger, Ulrich Heide, Suzanne Oetker-von Franquet, Reinhard Berndt, Ralf Jäger, Jutta Zülow, Klaus Germann, Roman Rüdiger und Dieter Patt.

Die Stiftung Tandem Burkhard Zülow benutzt den Sport, um gesunde und behinderte Sportler zusammen zu bringen. Die Idee überzeugt derart, dass die noch junge Neusser Stiftung gestern Abend im Düsseldorfer Industrieclub den erstmals ausgelobten und mit 5000 Euro dotierten "Förderpreis Stifterkongress NRW" erhielt. Als Initiatoren stehen der Kompetenzkreis Stiftungen und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hinter dem neuen Förderpreis.

Die Neusser Zülow-Stiftung hatte sich gegen 24 Mitbewerber durchgesetzt. "Tandem zeigt exemplarisch, wie auch einzelne Bürger mit viel Engagement, guter Netzwerkarbeit und durch fleißiges Klinken putzen Ideen voranbringen und damit unsere Gesellschaft menschlicher machen", sagt Jurymitglied Ulrich Heide, geschäftsführender Vorstand der AIDS-Stiftung, in seiner Laudatio. Dem stimmte Innenminister Ralf Jäger zu: "Das Projekt ist ambitioniert und stiftet Zusammenhalt – es bildet einen nicht mehr weg zu denkenden Baustein der Integrationsarbeit vor Ort." Jutta Zülow, die Witwe des Tandem-Gründers Burkhard Zülow, wünscht sich, "dass unsere Initiative schnell viele Nachahmer findet". Aber sie versprach aber auch: "Wir bleiben regional."

Mit diesem Hinweis spielte die erfolgreiche Unternehmerin aus Neuss auf das Thema des 5. Stifterkongresses an. 200 Teilnehmer gingen der Internationalität im Stiftungswesen nach: "Von der Heimat in die Ferne". Das Implusreferat kam von Professor Michael Göring , Vorstandsvorsitzender der Zeit-Stiftung. Er skizzierte, welche positiven Akzente deutsche Stiftungen im Ausland setzen können, er mahnte aber vor allem die vielen kleinen, lokalen Stiftungen zur Vorsicht: "Nischenprojekte vor Ort sind ebenso wertvoll."

Göring brachte aber eine neue Nachricht mit: Der Deutsche Stiftertag im Mai 2013 wurde nach Düsseldorf vergeben. Die Stiftungsidee boomt. In den vergangenen zehn Jahren wurde rund die Hälfte der 18 162 deutschen Stiftungen gegründet. Das Gesamtvermögen beziffert Göring auf 100 Milliarden Euro. Er forderte Bund, Länder und kommunen auf, sich an der Finanzierung überzeugender Stiftungsinitiativen zu beteiligen: "Damit in den Stiftungen Geld für immer neue Anstöße frei wird."

(NGZ)
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