Neuss Ölmühle setzt Produktion aus

Neuss · Ein neuer Wäscher soll bei O.& L. Sels an der Düsseldorfer Straße die Geruchs-Emissionen deutlich reduzieren. Um den Einbau zu ermöglichen, muss der Betrieb bis Freitag ruhen. Umweltdezernent lobt "vernünftige Lösung".

 Sels im Barbaraviertel investiert, um Gerüche zu reduzieren: "Wir haben als einer der Beteiligten viel getan und wesentliche Verbesserungen erzielt."

Sels im Barbaraviertel investiert, um Gerüche zu reduzieren: "Wir haben als einer der Beteiligten viel getan und wesentliche Verbesserungen erzielt."

Foto: archiv

Seit dem Abend des Feiertags Allerheiligen ruht die Produktion in der Ölmühle Sels. Der Grund: Ein so genannter Wäscher wird eingebaut, um entweichende Gerüche deutlich zu reduzieren.

Der Betrieb in der Mühle an der Düsseldorfer Straße soll nach Angaben des Unternehmens aber "spätestens am Freitag" wieder anlaufen. Karsten Mankowsky, Umweltdezernent beim Rhein-Kreis Neuss, spricht von einer "technisch vernünftigen Lösung". Dass der beißende Geruch dann endlich ein Ende hat, könne er jedoch noch nicht garantieren.

Mitte Oktober hatte das Umweltamt der Neusser Firma eine dreiwöchige Frist gesetzt, innerhalb derer die Verantwortlichen das Geruchsproblem beseitigen sollten. In einem ersten Schritt wurde ein Bio-Filter, der die fauligen Gerüche bei der Öl-Produktion absorbiert, verbessert.

Ein Gutachten des Landesumweltamtes ergab jedoch, dass die Abluftströme in der Ölmühle auch nach der Optimierung zu schwefelhaltig seien. Die Betreiber des Neusser Werks setzten sich daraufhin mit dem Umweltdezernenten Mankowsky und weiteren Experten an einen Tisch, um nach einer guten Lösung zu suchen.

Die scheint nun gefunden. "Wir haben den Produktionsleitern unter anderem empfohlen, die Abluftströme mit einer alkalischen Natronlauge zu reinigen. Diese und andere technische Maßnahmen, die für einen wirksamen Reinigungsprozess nötig sind, erfordern eine vorübergehende Stilllegung des Betriebs", erklärt Mankowsky. Die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen habe in den letzten Wochen reibungslos funktioniert. "Schließlich arbeiten wir in dieser Angelegenheit miteinander und nicht gegeneinander", betont der Umweltdezernent.

Momentan erhalte er keine Anrufe oder E-Mails von verärgerten Anwohnern, die sich über den beißenden Gestank beklagen. "Das kann aber auch der aktuellen Wetterlage geschuldet sein. Die leichten Ostwinde sorgen dafür, dass die Düsseldorfer im Linksrheinischen aufatmen können", sagt Mankowsky.

Dass dieses Bild schnell wieder umschlagen kann, haben Mankowsky die letzten drei Monate gelehrt. Seit August geht der Umweltdezernent den Beschwerden vor allem Düsseldorfer Anwohnern nach. "Schön wäre jetzt, wenn die technischen Maßnahmen endlich Wirkung zeigen", hofft er. Das hofft auch Winfried Dallmann. Der Sels-Geschäftsführer: "Beim Thema Geruch stehen wir derzeit in der ersten Reihe. Aber wird sind nicht die einzige Ölmühle in und um Neuss." Sels habe in den vergangenen Jahren kräftig investiert und "wesentliche Verbesserungen" erzielt.

(NGZ/rl)
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