Neuss Ölmühle produziert nach Brand wieder normal

Neuss · Sechs Wochen nach dem Feuer in dem Neusser Unternehmen können wieder Ölsaaten verarbeitet werden.

 Schiffe belieferten die Mühle erstmals wieder mit Ölsaaten.

Schiffe belieferten die Mühle erstmals wieder mit Ölsaaten.

Foto: woi

Sechs Wochen nach dem Brand in der Ölmühle C. Thywissen haben wieder Frachtschiffe am Kai des Unternehmens am Hafenbecken I festgemacht. Sie kündigen an, dass die Produktion wieder angefahren ist. Die Raffinerie, in der das Öl veredelt wurde, das zuvor in anderen Ölmühlen gewonnen wurde, lief schon länger. Jetzt aber konnte auch die Verarbeitung von Ölsaaten und damit die Hauptproduktion der Mühle wieder aufgenommen werden.

Das war nach den Anspannungen der vergangenen Tage und Wochen ein Grund zum Feiern - und das taten Geschäftsführung und führende Techniker nach erfolgreichem Start der Produktion in der Gaststätte "Okie Dokie". Die Zeit nach dem Brand war eine harte Zeit, betont Geschäftsführer Dominik Baum. Die Logistik-Abteilung war aufs Äußerste gefordert, denn die Kunden mussten mit Ersatzlieferungen in die Lage versetzt werden, die eigene Produktion aufrecht erhalten zu können. Das gelang deshalb, weil das Unternehmen im Besitz der erforderlichen Saaten war und freie Ölmühlenkapazitäten im Ausland nutzen konnte.

Die Mitarbeiter der technischen Abteilung setzten ihrerseits viel in Gang, um die Versorgungsstränge der Produktion zu erneuern. Die Anlagen selbst waren von dem Brand zwar nicht betroffen, sondern die Zuleitungen und Verteilstränge für Strom und Dampf. Aber auch deren Instandsetzung machte Mühe. So waren in den vergangenen drei Wochen alleine 20 Mann damit beschäftigt, etwa 35 Kilometer Kabel zu verlegen und die entsprechenden Anschlüsse herzustellen. Daneben liefen die Reinigungs- und Aufräumarbeiten. Einiges ist nur provisorisch hergestellt, aber es taugt, um die Produktion wieder aufzunehmen, sagt Baum.

Die Aufräumarbeiten dauern an. Die Wiederherstellung des betroffenen Gebäudeteils wird nach Firmenangaben noch bis weit in das Jahr 2015 reichen, die zweite Raffinerielinie und eine Kaltpressung bräuchten noch einige Wochen bis sie wieder betriebsbereit sind.

Von Anfang an sei die Firma von professionellen Kräften und auch den Versicherungen unterstützt worden. So konnte der Kraftakt schneller als erwartet bewältigt werden, sagt Baum. Die Mühle laufe fast wieder im Normalbetrieb und nähme wieder am Marktgeschehen teil.

(-nau)
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