SPD und FDP meldeten sofort Beratungsbedarf an Nur mit Abriss

SPD und FDP meldeten sofort Beratungsbedarf an · Von Helga Bittner Ohne einen politischen Beschluss endete am Montag Abend die Sondersitzung des Kulturaussauschusses zur gemeinsamen Unterbringung der VHS und der Musikschule auf dem Gelände der ehemaligen Münsterschule. Die Musikschule platzt aus allen Nähten; sogar im Keller wird Unterricht erteilt. Dass die Institution an der Lützowstraße - genauso wie auch die VHS - bessere Räume und eine bessere Ausstattung braucht, ist unter den Politikern unstrittig . NGZ-Foto: L. Berns

Von Helga Bittner Ohne einen politischen Beschluss endete am Montag Abend die Sondersitzung des Kulturaussauschusses zur gemeinsamen Unterbringung der VHS und der Musikschule auf dem Gelände der ehemaligen Münsterschule. Die Musikschule platzt aus allen Nähten; sogar im Keller wird Unterricht erteilt. Dass die Institution an der Lützowstraße - genauso wie auch die VHS - bessere Räume und eine bessere Ausstattung braucht, ist unter den Politikern unstrittig . NGZ-Foto: L. Berns

Drei Geschosse, eine integriete Turnhalle, eine Tiefgarage - so sollte, müsste der neue Gebäudekomplex aussehen, der auf dem Gelände der alten Münsterschule an der Quirinusstraße die Volkshochschule und die Musikschule beherben würde. Das ist auch schon das einzige, leidlich konkrete Ergebnis einer Sondersitzung des Kulturauschusses, die gestern Abend nach dem Willen der Verwaltung eigentlich mit einem Beschluss hätte enden sollen.

Doch SPD und FDP meldeten sofort Beratungsbedarf an, und auch Bündnis 90/Die Grünen und die Unabhängige Linkspartei hatten noch zu viele Bedenken, als dass sie bereit gewesen wären, den Grundsatzbeschluss zu fassen, dass der bisherige Standort der Münsterschule für "die

gemeinsame Unterbringung der Volkshochschule und der Musikschule bereitgestellt" wird und die Verwaltung demzufolge ein Konzept erstellen soll. Allerdings stellte keine Fraktion in Zweifel, dass mit Blick auf Platz und Ausstattung für beide Institutionen eine Verbesserung erstrebenswert ist.

Doch SPD-Sprecher Christian Rulfs wie auch Heide Broll von der FDP zeigten sich vor allem von der "dürftigen Vorlage" der Verwaltung enttäuscht, ließen sich aber genauso wie Hedwig Claes von Bündnis 90/Die Grünen und Bernhard Picker-Goldenbogen von der Unabhängigen Linkspartie davon überzeugen, dass zumindest eine Diskussion, ausgehend von den Belangen der VHS, im zuständigen Fachausschuss sinnvoll sei - "auf der Annahmebasis, dass es zu diesem Ergebnis kommt", wie CDU-Sprecher Karlheinz Irnich es formulierte.

Das "Ergebnis" wäre ein vom Rat der Stadt gefasster Beschluss, dass die zurzeit an der Hafenstraße untergebrachte Münsterschule nicht mehr in das alte Gebäude zurück zieht und das Gelände genutzt werden kann. Dazu hat der Neusser Architekt Richard Wichmann auch schon eine Machbarkeitsstudie begonnen, doch wurden deren erste Ergebnisse gestern nur mündlich vorgetragen. Die Raumprogramme der beiden Institutionen und die Notwendigkeit, dort eine Turnhalle unterzubringen, lassen demnach nur Abriss und Neubau zu.

Den bestehenden Komplex zu erweitern, hält Wichmann für kaum möglich: Das gebe das Grundstück nicht her. Die Parksituation könne durch eine Tiefgarage entschärft werden; Haltestellen für die Eltern der Musikschulkinder seien nur an der Quirinusstraße denkbar - mit Wendemöglichkeit auf dem Schulgelände.

Mit Mühe könne die VHS auch alleine im jetzigen Bau der Münsterschule untergebracht werden, beschied Wichmann eine entsprechende Anfrage; die Antwort auf eine andere blieb gänzlich im Vagen: "Wenn wir schon einen Kostenrahmen wüssten, hätten wir ihn auch vorgelegt", lautete die Reaktion der Kulturdezernentin Dr. Christiane Zangs auf das Bedürfnis der SPD nach der Nennung von Zahlen.

Diesen Punkt wie auch die Antwort auf die Frage, ob das Weiterbildungszentrum an der Hafenstraße nicht von beiden Institutionen genutzt werden kann, soll die Verwaltung nun offen legen.

(NGZ)
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