Neuss Nudelfabrik wird abgerissen

Neuss · Neuss Am Anfang von Neuss als "Food-City" standen Unternehmen wie die "Neußer Nudel- und Stärkefabrik Pet. Jos. Schram", die 1790 als Fabrik zur Herstellung von Weizenstärke gegründet worden war. An diesen Urahn der Lebensmittelproduktion im Neusser Hafen erinnert nur noch das 1922 eröffnete Werk II an der Hansastraße 9 bis 11. Dieser Komplex wird nun abgerissen.

 Ein Fall für die Abrissbirne : Die ehemalige Nudelfabrik Schram, wo schon 1963 die Fertigung eingestellt wurde, wird bis Mitte nächsten Jahres dem Erdboden gleich gemacht. Was auf der Brache angesiedelt werden soll, ist offen. Die Verwaltung agiert ohne Zeitdruck .

Ein Fall für die Abrissbirne : Die ehemalige Nudelfabrik Schram, wo schon 1963 die Fertigung eingestellt wurde, wird bis Mitte nächsten Jahres dem Erdboden gleich gemacht. Was auf der Brache angesiedelt werden soll, ist offen. Die Verwaltung agiert ohne Zeitdruck .

Foto: NGZ

Neuss Am Anfang von Neuss als "Food-City" standen Unternehmen wie die "Neußer Nudel- und Stärkefabrik Pet. Jos. Schram", die 1790 als Fabrik zur Herstellung von Weizenstärke gegründet worden war. An diesen Urahn der Lebensmittelproduktion im Neusser Hafen erinnert nur noch das 1922 eröffnete Werk II an der Hansastraße 9 bis 11. Dieser Komplex wird nun abgerissen.

Einen entsprechenden Beschluss fasste der Ausschuss für Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten in nicht-öffentlicher Sitzung, der eine Firma in Anröchte mit dem Abriss beauftragte. Rudolf Kaiser vom städtischen Liegenschaftsbetrieb rechnet damit, dass der Komplex, in dem sich zuletzt die Firma 3 M eingemietet hatte, bis Mitte kommenden Jahres verschwunden ist.

Ein Teil der ehemaligen Nudelfabrik bleibt allerdings von der Abrissbirne verschont. Jener direkt an die Hansastraße angrenzende Teil nämlich, der zu einem Atelierhaus für Künstler in Neuss umgestaltet werden soll. Ein Dauerbrenner-Thema, denn die Öffnung dieses Hauses war schon mehrfach angekündigt und ebenso oft verschoben worden. Neuer Termin: Frühjahr 2007.

Der große Teil der ehemaligen Fertigungsstätte, der zuletzt noch mit beträchtlichem Aufwand gesichert worden war, damit es nicht zu Verwüstungen im Innern kommen kann, war nach Darstellung von Rudolf Kaiser so nicht mehr verwertbar. Deshalb fiel die Entscheidung, den Bau abzureißen und die Fläche so weit herzurichten, dass sie für neue Investoren interessant sein könnte. All das ohne Zeitdruck, wie Kaiser betonte, der die Fühler auch erst dann nach neuen Hafenanrainern ausstrecken will, wenn der Abbruch vollzogen ist.

Die Nudelfabrik Schram hatte schon 1963 die Produktion eingestellt. Dieses Datum markiert den Schlusspunkt eines sukzessiven Abstiegs nach dem Zweiten Weltkrieg, nachdem Schram im Jahr 1940, als das Unternehmen sein 150-jähriges Bestehen feiern konnte, 1000 Menschen Lohn und Brot gab. Damals galt Schram als größte Teigwarenfabrikation Deutschlands.

Als Unternehmen zur Herstellung von Weizenstärke war die Firma Schram 1790 gegründet worden, doch schon im Jahr 1818 wurde das Sortiment um Teigwaren erweitert. Stammsitz der Firma war die Brandgasse, wo vor dem Zweiten Weltkrieg nur noch Stärke und Puddingpulver hergestellt wurden. Zu diesem Werk I. kam 1922 der Neubau an der Hansastraße, Werk II genannt. Bis zum Zweiten Weltkrieg kamen noch Werke in Mettmann und Hameln sowie in Jugojaje Jugoslawien hinzu.

(NGZ)
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