Neuss Notfallpraxis ist umgezogen

Neuss · Die Praxis am Lukaskrankenhaus ist jetzt im alten Schwesternheim untergebracht. Die neuen Räume sind größer und komfortabler. Das seit 2003 bestehende Angebot wird gut angenommen. Es entlastet die Ambulanz des Lukas.

 Dr. Sina Shirin-Sokhan untersucht einen Patienten. Der Allgemeinmediziner freut sich über die neuen Räume.

Dr. Sina Shirin-Sokhan untersucht einen Patienten. Der Allgemeinmediziner freut sich über die neuen Räume.

Foto: L. Berns

Die Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) am Lukaskrankenhaus hat nach einem halben Jahr im Container neue Räume bezogen. Die Praxis, die außerhalb der normalen Sprechzeiten besetzt ist, ist am Mittwoch ins Erdgeschoss des Hauses Nummer fünf gezogen, dem alten Schwesternwohnheim, in dem sich auch die Kinderschutz-Ambulanz befindet.

Die Praxis hatte aus dem Haupthaus des Krankenhauses wegen der Erweiterung der Klinik für Radiologie und Strahlentherapie weichen müssen. Zuletzt war sie in einem Container neben der Taxi-Zufahrt untergebracht gewesen. Dieser Standort war unbeliebt: Ärzte und Patienten beschwerten sich über die kleinen und hellhörigen Zimmer, die im Sommer zu warm und im Winter zu kalt waren.

Mit den neuen Räumen, die direkt vom Besucherparkplatz zu erreichen sind, sind diese Probleme nun beseitigt. Dr. Sina Shirin-Sakhan, Allgemeinmediziner und Chirurg, der am Freitag Dienst hatte, zeigte sich mit dem neuen Domizil zufrieden. "Die Behandlungsräume sind größer und es gibt ein schönes Wartezimmer", sagte er. Die Neusser würden das Konzept der Notfallpraxis ohnehin gut annehmen, sagte Shirin-Sakhan. "Wir haben am Wochenende oft über hundert Patienten am Tag."

Seit 2003 gibt es die Notfallpraxis am Lukaskrankenhaus. Sie wird finanziell von den in Neuss niedergelassenen Kassenärzten getragen. Diese müssen auch einmal pro Halbjahr eine Schicht übernehmen. Vorher hatten die Ärzte den Notdienst in ihren eigenen Praxen versehen müssen.

Behandelt werden all die Beschwerden, für die Patienten normalerweise zu ihrem Arzt gehen würden, von leichteren Verletzungen bis zu Magenschmerzen. Die Praxis ist ausgestattet unter anderem mit EKG und Ultraschall. Wundversorgung und Infusionen sind möglich, Röntgen und Laborarbeiten werden vom Krankenhaus übernommen. "Wenn es nötig ist, weisen wir ins Krankenhaus ein", sagte Shirin-Sakhan.

Dr. Hermann-Josef Verfürth, Koordinator der KV, glaubt, dass die Notfallpraxis eine große Entlastung für die Ambulanz des Lukaskrankenhauses ist, die sich dadurch auf die schwereren Fälle konzentrieren könne. "Ohne die Praxis würden die Patienten für jeden Husten ins Krankenhaus gehen", sagte er. Auf jeden Fall werde die Praxis zwei Jahre im Haus fünf bleiben. "Wahrscheinlich auch länger", sagte er.

(NGZ)
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