Neuss Norf: Neue Ruhe an der A 57

Neuss · Nach zwei Jahren Bauzeit wurde die Verbreiterung der A 57 in der Ortslage Norf abgeschlossen. Großen Wert wurde auf Lärmschutz gelegt, wovon die Norfer jetzt spürbar profitieren. Ein Punkt: Auf der Strecke gilt ab sofort Tempo 100.

 Hoch aber auch wirkungsvoll: An einigen Punkten ragt die Lärmschutzwand an der Autobahn 57 in Norf – geländebedingt – fast zwölf Meter hoch. Die Anwohner wie Thomas Kracke stört das weniger. Sie genießen, dass es so ruhig geworden ist.

Hoch aber auch wirkungsvoll: An einigen Punkten ragt die Lärmschutzwand an der Autobahn 57 in Norf – geländebedingt – fast zwölf Meter hoch. Die Anwohner wie Thomas Kracke stört das weniger. Sie genießen, dass es so ruhig geworden ist.

Foto: A. Woitschützke

An der Donaustraße und anderen Teilen von Derikum gibt es derzeit vor allem ein Thema: Wie schön ruhig es geworden ist. Und das, obwohl der Verkehr auf der angrenzenden A 57 jetzt sechsspurig an Norf vorbeirauscht. "Wir hatten uns an den Lärm irgendwie gewöhnt", sagt der Stadtverordnete Thomas Kracke, der seit 1978 an der Donaustraße wohnt. "Um so krasser wird jetzt die Verbesserung wahrgenommen."

Die Verbesserung ist Resultat umfangreicher Lärmschutzmaßnahmen, die der Landesbetrieb Straßen NRW in diesem Abschnitt getroffen hat. "Wir haben Wände gebaut, wir haben Wälle gebaut und Wände auf Wälle", zählt Projektleiter Josef de Mülder und fügt hinzu: "Erstmalig haben wir auch in der Bauzeit den Lärmschutz aufrechterhalten und dazu die alten Lärmschutzwände mitten auf die Fahrbahn gesetzt." Hinzu kam, dass die Fahrbahn im Zuge des Ausbaus einen offenporigen Belag bekommen hat, so genannten Flüsterasphalt. Gegenüber herkömmlichem Asphalt ist dieser drei Euro je Quadratmeter teurer und muss auch schon nach acht bis zehn Jahren saniert werden, aber der Erfolg bei der Lärmminderung rechtfertige diesen Aufwand.

Im Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Neuss-Norf und Neuss-Süd sei der Lärmpegel um 13 Dezibel reduziert worden, betont Jochen van Bebber, Projektleiter Planung beim Landesbetrieb. Zehn Dezibel entspreche einer Halbierung des Lärms, drei Dezibel einer Halbierung des Verkehrs, macht er den Effekt anschaulich. "Das ist enorm viel", sagt er mit Nachdruck.

Messbar wird der Erfolg, weil dieVerbreiterung der A 57 in diesem Abschnitt nach zwei Jahren Bauzeit nun abgeschlossen ist. Eine offizielle Verkehrsfreigabe mit Durchtrennung eines Flatterbandes gab es nicht — bei 100 000 Autobewegungen am Tag war das schlechterdings nicht machbar. Nachgerüstet wird noch eine Verkehrsbeeinflussungsanlage, an der Informationen zur Strecke abgelesen werden können. Die soll Staus vorbeugen.

Zum Lärmschutzpaket für die Norfer gehört auch, dass mit dem Planfeststellungsbeschluss künftig Tempo 100 gilt; angeordnet von der Düsseldorfer Bezirksregierung. "Und das Tag und Nacht", sagt de Mülder.

Mit Fertigstellung der Strecke endet ein Bauvorhaben, dass in einigen Punkten außergewöhnlich war. Erstens musste auf Wunsch der Stadt die Durchfahrt der Kruppstraße offen bleiben. Zweitens machte die Forderung nach drei Fahrspuren in beide Richtungen den Bau der größten Baustellenumfahrung in der Geschichte des Landesbetriebs notwendig.

(NGZ)
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