An der Neusser Weyhe Von der Notgruppe zur Vorzeige-Kita

Nordstadt · Die „Nordstadtkinder“ haben in den vergangenen vier Jahren eine rasante Entwicklung hingelegt. Der Neubau überzeugt durch Offenheit, auch von der Nachbarschaft zur SVG Weißenberg soll profitiert werden.

 Weiß und eckig: Der Neubau an der Neusser Weyhe macht einen modernen Eindruck.

Weiß und eckig: Der Neubau an der Neusser Weyhe macht einen modernen Eindruck.

Foto: Janßen/Simon Janßen

Von einer wirklichen „Eröffnung“, zu der vor wenigen Tagen geladen wurde, konnte keine Rede mehr sein. Denn bereits seit August vergangenen Jahres steckt ordentlich Leben in dem modernen weißen Neubau an der Neusser Weyhe. „Wir haben uns eingelebt und fühlen uns richtig wohl“, sagt Jennifer Matern, stellvertretende Leiterin der Kita „Nordstadtkinder“.

Die 29-Jährige war bereits Teil des Teams, als die Kita 2016 als zehnköpfige Notgruppe bei den „Tausendfüßlern“ Am Kivitzbusch gestartet war. Von dort aus ging es zunächst in ein Provisorium an der Freiheitstraße, im Oktober 2017 folgte der Umzug auf den Bolzplatz an der Neusser Weyhe – zunächst ebenfalls in eine Übergangskita, bis der Neubau fertig war. Von 0 auf 100 haben sich die „Nordstadtkinder“ somit in den vergangenen vier Jahren entwickelt. Nun steht dort, wo früher das Vereinsheim der SVG Weißenberg zu finden war, eine der modernsten Kitas im Neusser Stadtgebiet.

In den oberen Räumen ist das Konzept „teiloffen“. Damit versucht man, die Vorzüge der geschlossenen Gruppenarbeit mit denen der offenen Gruppen zu vereinen. Am Stammgruppenprinzip wird zwar festgehalten, gleichzeitig soll aber auch der Spiel-Freiheit und der kindlichen Selbstbestimmung ein wichtiger Platz eingeräumt werden – zum Beispiel in einem Kreativraum, im Konstruktionsbereich oder in der Turnhalle. Unten befinden sich die sogenannten Nestkinder (U3).

In den Fluren könnte schon früh die Begeisterung für Rennsport entwickelt werden. Denn sie verlaufen in einem Kreis, Sackgasse Fehlanzeige! In den Gängen gibt es sogar kleine Fahrzeuge in Käfer-Optik, mit denen die Mädchen und Jungen von A nach B kommen können.

Eine Win-Win-Situation soll zudem die Kooperation mit der benachbarten SVG Weißenberg bieten. Derzeit laufen die Planungen für eine Integration der „Nordstadtkinder“ in die Bambini-Abteilung der Fußballer. „Eine Kollegin wird dort als Trainerin aktiv sein, damit die Kinder eine Bezugsperson haben“, sagt Jennifer Matern. Mit Spannung können die Kinder derzeit den voranschreitenden Bau des Kunstrasens beobachten, der direkt an das Kita-Gelände grenzt.

Auch mit dem nahegelegenen Nordbad wird zusammengearbeitet. So hat jedes Vorschulkind die Möglichkeit, dort das Seepferdchen zu machen, zweimal wöchentlich steht ein Besuch auf dem Programm.

Im kommenden Sommer soll dann auch die Zertifizierung zum Familienzentrum abgeschlossen sein, wie Rita Leng, die als Koordinatorin beim Träger – der Evangelischen Jugend- und Familienhilfe – aktiv ist, betont. Sie macht zudem auf eine Besonderheit bei der Innen-Ausstattung der Kita aufmerksam: So wurden zahlreiche Möbel von einer Behindertenwerkstatt angefertigt – dem Haus Freudenberg in Kleve.

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