Grünanlage in Neuss Dämpfer für das Nordpark-Arboretum

Nordstadt · Die Stadt sieht ein weiteres Baum-Museum in Neuss als nicht erforderlich an und verweist auch auf die heikle Haushaltslage. Die CDU zeigt sich ernüchtert, will das Thema aber weiter vorantreiben.

Der Nordpark ist seit 2020 wieder öffentlich zugänglich.   Archiv-Foto: jasi

Der Nordpark ist seit 2020 wieder öffentlich zugänglich. Archiv-Foto: jasi

Foto: Simon Janßen

Nach Jahren des Stillstandes wurde der Nordpark 2020 wieder der Öffentlichkeit zurückgegeben. Seitdem erfreuen sich Spaziergänger, Kinder und Sportler an der neu gestalteten Grünfläche. Die Freude über die Reaktivierung bremst jedoch nicht den Drang zur Weiterentwicklung. Erst vor wenigen Wochen hatte der Werbekreis Nordstadt seine Idee eines Sommerfestes im Nordpark mitgeteilt, das im Juli stattfinden und Menschen verschiedener Kulturen zusammenbringen soll. Etwas weiter zurück geht ein Vorschlag der CDU. Die wollte von der Stadt im Februar 2022 ein „Arboretum“ (Baum-Museum) geprüft sehen und erhielt dafür auch die nötige Mehrheit im Bezirksausschuss. Der Plan: Auf einem Grünstreifen sollten die Straßenbäume der Nordstadt angepflanzt werden. Kleine Hinweisschilder charakterisieren die Bäume und stellen dar, wo genau sie zu finden sind. Davon profitieren könnten auch Schul- sowie Kindergartenkinder.

Das jetzt vorliegende Prüfungsergebnis der Stadt bezeichnet Monika Mertens-Marl, die Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Nordstadt, allerdings als „ernüchternd“. So verweist die Verwaltung zum einen auf ihr „einzigartiges vor- und nacheiszeitliches Arboretum“ im Selikumer Park, das mit erheblichem Pflegeaufwand instandgehalten werde und sich bestens für die gewünschte Wissensvermittlung eigne. Für Interessenten baumkundlicher Besonderheiten, insbesondere den Baumbestand betreffend, eigne sich auch der Botanische Garten an der Bergheimer Straße. „Aufgrund dieser schon vorhandenen äußerst pflegeintensiven städtischen Baummuseen ist aus fachlicher Sicht ein Arboretum an anderer Stelle im Stadtgebiet nicht erforderlich und somit seitens der Verwaltung abzulehnen“, heißt es in der städtischen Stellungnahme. Zudem wird auf die Haushaltslage und die aktuellen Anstrengungen zum Thema Konsolidierung verwiesen.

Das Argument Haushaltslage lässt Monika Mertens-Marl gelten, kündigt deshalb einen Austausch mit dem Initiativkreis an, bei dem auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten, etwa durch Sponsoren, ausgelotet werden sollen. Fakt sei, dass das Thema noch nicht „ad acta gelegt“ ist.

Positiv fiel jedoch die Prüfung der Stadt hinsichtlich einer Boulebahn im Nordpark aus. Als Standort schlägt das Referat Grünflächen- und Landschaftsplanung den zuletzt ausgebauten Parkabschnitt vor. In diesem tiefer liegenden Bereich sind neben einem neuen Spielplatz in größerem Abstand einzelne „Fittnesspunkte“ in Form von speziellen Geräten errichtet worden. Unweit der Treppenanlage zum Ausgang „Im Niederfeld“ befindet sich ein Wiesenabschnitt, auf dem eine Bouleanlage nach Einschätzung der Stadt mit ausreichend Platz errichtet werden könnte. „Vorteile ergeben sich hier durch eine weitere Belebung des unteren Parkabschnitts, durch die weitestgehend ebene Topografie und die relativ gute Erreichbarkeit“, scheibt die Stadt.

Die Kosten für die Errichtung der Anlage inklusive Sitzmöglichkeiten, Beschilderung und Einfassung beliefen sich auf rund 11.000 Euro (brutto). Diese Investitionsmittel sind im Haushaltjahr 2023 jedoch nicht etatisiert und müssten bei den Beratungen für das Haushaltsjahr 2024 seitens der Politik bereitgestellt werden.

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