Auf die niedrigen Wasserstände muss sich die Binnenschifffahrt einstellen. Das scheint zunehmend schwieriger, wie der havarierte Tanker Fides am Freitag in Neuss oder der auf Grund gesetzte Schubverband beweisen, der am Samstag die Düsseldorfer Hafenausfahrt blockierte. In beiden Fällen ermittelt die Wasserschutzpolizei. Aber von einem Fehlverhalten der Schiffsführer wollte ein Sprecher der Behörde noch nicht reden. Es sei einfacher, auf dem Rhein geradeaus zu fahren, als in einem Hafen ein Schiff bei niedrigem Wasserstand zu manövrieren, sagte er.

Thomas Düttchen von den Neuss Düsseldorfer Häfen sieht die Flusskapitäne in der Pflicht, die Beladung ihres Bootes, Kurs und Geschwindigkeit dem Wasserstand anzupassen. "Wir müssen eine Mindesttiefe garantieren", nennt er den wichtigen Beitrag der Häfen. "Im Zweifelsfall müssen wir baggern." Ob das gegenwärtig nötig ist, kann er nicht sagen. Üblich sei, dass die Wassertiefe jährlich mit Echolot vermessen werde. Das Niveau der Fahrrinne im Rhein versuche man auch im Hafen zu halten. Das sei der Maßstab.

Der am Freitag leckgeschlagene Tanker hat gestern den Neusser Hafen (leer) wieder verlassen. Er steuert jetzt eine Werft an, erklärte Markus Brüggen von der Feuerwehr Neuss. Brüggen war am Freitag Einsatzleiter bei der Sicherung der havarierten "Fides".

"Opfer" des Niedrigwassers ist auch das Neusser Feuerlöschboot Alfons Frings. Es wurde gestern vom Liegeplatz an der Hafenausfahrt entfernt, wo es fast schon auf den Steinen aufsetzte. Vorerst hat die Alfons Frings unterhalb des UCI-Kinos im Hafenbecken I festgemacht. Zweimal täglich inspizierte Notstromaggregate halten dort ihre Systeme einsatzbereit.