Auswirkungen des Niedrigwassers in Neuss Lage im Hafen weiter angespannt

Neuss · Häfen wollen am Jahresende Auswirkungen des Niedrigwassers prüfen.

 Viele Schiffe müssen zwei- oder sogar dreimal fahren, um die Güter in der benötigten Menge liefern zu können.

Viele Schiffe müssen zwei- oder sogar dreimal fahren, um die Güter in der benötigten Menge liefern zu können.

Foto: Janßen/Simon Janßen

Die Sorgenfalten bei den Betrieben im Neusser Hafen sind tiefer geworden. Gleiches gilt nicht für den Rhein, der weiterhin Niedrigwasser hat. „Die Lage hat sich nicht wirklich verbessert“, sagt Thomas Düttchen, Sprecher der Neuss-Düsseldorfer Häfen. Fest steht: Die aktuelle Situation ist eine wirtschaftliche Herausforderung für die Betriebe, denn die Transportkosten per Schiff steigen durch das Niedrigwasser. Produkte beziehungsweise Güter mit geringen Margen werden nicht mehr umgeschlagen und es entsteht eine Verknappung des Schiffsraumes, da die Schiffe mehr als 50 Prozent ihres Ladevolumens einbüßen. Dies hat dann zur Folge, dass diese Güter teilweise auf Eisenbahn und Lkw verlagert werden.

Wie genau sich die bereits seit mehreren Monaten anhaltende Niedrigwasser-Phase letztendlich auf das Umschlagergebnis auswirkt, wird nach Angaben von Düttchen am Jahresende analysiert. Aktuell sei es unheimlich schwierig, den Schaden zu beziffern. Gleiches gelte für die Binnenschifffahrt.

Dominik Baum, Geschäftsführer der C. Thywissen GmbH, hat ganz andere Befürchtungen. So sei es bei anhaltendem Niedrigwasser und einem sehr kalten Winter möglich, dass der Rhein gefriert. „Das wäre sehr kritisch“, sagt Baum über den Stillstand auf dem Rhein, der zum jetzigen Zeitpunkt aber ein theoretisches Szenario ist. Fakt ist: Die Waren werden teurer. Aber wer letztendlich die Kosten für den ebenfalls kostenintensiveren Transport tragen muss, hängt von den jeweiligen Verträgen ab. „Entweder zahlt derjenige, der verschifft, oder derjenige, der einkauft – nicht der Logistiker“, sagt Baum. Viel geändert habe sich in den vergangenen Wochen nicht. „Es gab mal eine ganz leichte Welle, als es im Süden kurz geregnet hat“, sagt Baum. Doch der kurze Anstieg sei mittlerweile wieder abgeflacht. Personell habe die aktuelle Lage keine Auswirkungen auf seinen Betrieb.

(jasi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort