Neuss Nie wieder Einbruchs-Opfer

Neuss · Meerbuscherin erzählt, wie sie ihr Haus mit Hilfe der Polizei gesichert hat.

 Solche Einbruchs-Sicherungen hat Sabine J. aus Meerbusch jetzt auch an ihren Türen - nachdem bei ihr eingebrochen worden war.

Solche Einbruchs-Sicherungen hat Sabine J. aus Meerbusch jetzt auch an ihren Türen - nachdem bei ihr eingebrochen worden war.

Foto: Andreas Woitschützke

Sabine J. (Name geändert) kann sich noch gut an den August im Jahr 2011 erinnern. Nicht nur, weil sie in Urlaub war, sondern auch, weil jemand in ihr Einfamilienhaus in Meerbusch eingebrochen ist. "Die Täter haben alles mitgehen lassen, was nicht niet- und nagelfest war", stellte sie fest, als sie aus dem Urlaub zurückgekommen war. Handy, Kamera, Bargeld und vor allem Schmuck, an dem sie zum Teil sehr hing. Ihre Mutter hatte sich in der Zwischenzeit um alles andere gekümmert und vor allem die Polizei informiert. Und genau die gab Sabine J. dann die Tipps, die seitdem mehr als hilfreich waren. "Es gab seitdem noch drei weitere Einbruchsversuche - aber zum Glück waren die Tür- und Fenstersicherungen so stabil, dass die Täter nicht reinkamen."

Darum stellte sich Sabine J. gestern in der Polizeibehörde an der Jülicher Landstraße den Fragen der Journalisten. Vor allem, um klar zu machen, dass Wohnungs- oder Hausbesitzer mit bestimmten Sicherungen - zum Beispiel Pilzkopfverriegelungen für alle ebenerdigen Fenster und Türen - einen Einbruch mit großer Sicherheit verhindern können. "Wir wollen aber auch jeden ermuntern und dringend auffordern, uns verdächtige Geräusche sofort zu melden", sagt Thomas Gilleßen. Der Kriminalhauptkommissar ist innerhalb der Polizeibehörde für die Prävention zuständig. "Egal, wer uns über die Notrufnummer 110 anruft: Wir kommen lieber einmal zu oft als einmal zu wenig zu einem Tatort raus."

Das Problem vor allem in den außerhalb gelegenen Stadtteilen sei, dass die meisten Täter überregional tätig seien und vorzugsweise nach ihren Einbrüchen über die nahen Autobahnen - zum Beispiel in Meerbusch - die Flucht ergreifen. "Unsere Aufklärungsquote ist darum sehr gering", gibt Gilleßen zu und bittet einmal mehr um Mithilfe aus der Bevölkerung.

Im gesamten Rhein-Kreis wurde in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 906 Mal in Häuser oder Wohnungen eingebrochen. Darin sind auch die versuchten Einbrüche enthalten, die mittlerweile einen Anteil von 40 Prozent ausmachen. 2014 wurden der Polizei 917 Fälle im ersten Halbjahr gemeldet. Allein auf Neuss mit seinen mehr als 157.000 Einwohnern entfallen 290 Einbrüche von Januar bis Juni, im ersten Halbjahr 2014 waren es 324.

(NGZ)
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