Neuss Nickel hat im Wahlkampf 400 Termine

Neuss · Heute beginnt der Straßenwahlkampf. Wenn in sechs Wochen ein neuer Bürgermeister gewählt wird, will CDU-Kandidat Thomas Nickel - seit Ostern im Dauereinsatz - 400 Termine geschafft haben. Nachbarschaftstreffen "sind der Renner".

 Mehr als 700 Plakate warten in der CDU-Geschäftsstelle darauf, ab heute aufgehangen zu werden. Thomas Nickel (vorn) motiviert sein Team.

Mehr als 700 Plakate warten in der CDU-Geschäftsstelle darauf, ab heute aufgehangen zu werden. Thomas Nickel (vorn) motiviert sein Team.

Foto: Woi

Optische Präsenz im Stadtbild ja, aber keine Materialschlacht. "Ich setze auf das persönliche Gespräch", sagt Thomas Nickel (67), der am 13. September von den Neussern zum Nachfolger von Bürgermeister Herbert Napp gewählt werden will. Um das große Ziel zu erreichen, verzichtet er in diesem Jahr auf seinen Urlaub, investiert er viel Zeit - rund um die Uhr. Seit Ostern sieht sich der Christdemokrat im Wahlkampf, am Wahltag werden es nach seiner Zählung mehr als 400 Termine sein, die er dann absolviert haben wird.

Der Aufwand lohnt in seinen Augen. "Viele möchten mich kennenlernen", sagt Nickel, "meist habe ich am Ende des Gesprächs den Eindruck, dass ich kompetent und sympathisch rüber gekommen bin." Auch viele Neusser, die den langjährigen Kommunalpolitiker schon kennen, suchten seine Nähe: "Die wollen überzeugt sein, dass ich auch die richtige Wahl bin." Er habe ein gutes Gefühl, "dass keiner zweifelt, dass ich Bürgermeister kann."

Zu so genannten Nachbarschaftstreffen mit 10 bis 20 Gästen lässt sich Nickel einladen, bringt Bier, Wasser und Gläser mit - und vor allem Zeit. Mindestens 90 Minuten, in denen er sich Tadel, Lob und Anregungen anhört. Hat er keine Angst, Erwartungen nach Veränderung zu enttäuschen? "Ich verspreche nur, was ich auch halten kann", sagt Thomas Nickel, "ich fasse die Ergebnisse eines jeden Gesprächs schriftlich zusammen und lasse das Schreiben dem Gastgeber zukommen." Die Nachfrage nach den Nachbarschaftstreffen sei so groß, "dass ich fürchte, ich werde nicht alle wahrnehmen können."

Gestern präsentierten Thomas Nickel und sein Wahlkampfleiter Tobias Goldkamp die Kampagne, die Thomas Nickel auf den Chefsessel ins Rathaus hieven soll. Dabei lässt sich Thomas Nickel professionell beraten. Für ihn arbeitet der Kommunikationsexperte Gerhardt Schmidt mit seiner im sauerländischen Menden ansässigen Agentur Medienstatt, die besonders versucht, den Kandidaten in der digitalen Welt optimal in Szene zu setzen. "Diese Begleitung von Gerhardt Schmidt und seinem Team gibt mir große Sicherheit", sagt Thomas Nickel. Die Fotos stammen vom Neusser Fotografen Darius Bialojan. Wichtig ist Goldkamp der Hinweis, dass auf den Fotos keine bezahlten Modelle posieren, "sondern nur echte Mitglieder und somit sind alle auch echte Fans von Thomas."

Professionelle Begleitung, Drucksachen, Fotograf, Sachkosten - wie viel Geld ist im Wahlkampftopf? Zur finanziellen Ausstattung macht die CDU keine konkreten Angaben. Nickel sagt aber: "Wahlkampf kostet Geld." Und: "Wir bezweifeln, dass man Wahlkampf für 50 000 Euro machen kann." Damit greift der CDU-Kandidat die SPD an, die nach eigenen Angaben sich ihren Wahlkampf für Reiner Breuer 50 000 Euro kosten lässt. Zugleich lässt Nickel mit seinem Satz einen Rückschluss zu: Die Neusser CDU steckt deutlich mehr als jene 50 000 Euro in den Nickel-Wahlkampf. Den beginnenden Straßenwahlkampf teilt Thomas Nickel in zwei Perioden. Phase 1 beginnt heute mit der Plakatierung. Zum Schützenfest werden die Plakate - wie mit dem Mitbewerber SPD vereinbart - an den Zugwegen innerhalb der sogenannten Bannmeile abgenommen und erst "noh de Dag" wieder aufgehangen - dann mit neuen Motiven für Phase 2.

(NGZ)
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