Neuss NGZ vor Ort: Anwohner wollen Viertel aufwerten

Neuss · Seit 1986 lebt Antje Kelle-Emden im Rheinparkcenter. Sie hat die Veränderungen in ihrem Viertel miterlebt und mitgestaltet. Eines jedoch ärgert die Familienmutter: "Ich habe immer den Eindruck, mich verteidigen zu müssen, dass ich hier wohne", sagt Kelle-Emden, die ursprünglich aus Norddeutschland kommt.

 NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten (v. l.) diskutiert mit Anwohnern.

NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten (v. l.) diskutiert mit Anwohnern.

Foto: woi

Gestern Nachmittag diskutierte sie mit weiteren Anwohnern aus den Bezirken Hafen, Hammfeld und Rheinparkcenter sowie mit dem Redaktionsleiter der Neuß-Grevenbroicher Zeitung Ludger Baten beim NGZ-Ortstermin über ihr Quartier. Bei Kaffee und Gebäck gab es in den Räumen der Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN), die Gelegenheit, Lob und Tadel zu formulieren. Was sich Kelle-Emden also wünscht, ist eine Aufwertung ihres Viertels, vor allem in den Köpfen der Menschen. Nicht selten hört sie Sätze wie "Wie kann man dort nur wohnen?" oder Bezeichnungen wie "Klein-Sri Lanka". Dabei fühlen sich die Kelle-Emdens wohl. Die gute Anbindung an die Autobahn und die Nähe zum Rhein sind nur zwei Gründe dafür. Stadtverordnete Helga Koenemann sieht den von Kelle-Emden beschriebenen negativen Eindruck aber langsam weichen. "Viele sind einfach dieses Wohnen im Hochhaus nicht gewöhnt", sagte die Juristin.

Kelle-Emden erinnert sich noch gut an ihren Kampf für einen Kindergarten im Viertel. "Das war nötig, dass wir den bekommen haben", sagt sie. Achim Tilmes, Sozialreferent und Leiter des Jugendamtes, bestätigt, dass das Viertel bei dem Angebot für Kinder und Jugendliche keineswegs Schlusslicht in der Stadt sei. GWN-Sprecher Peter Lys sowie Koenemann wiesen darauf hin, dass er eine gute Anbindung in die Innenstadt künftig für wichtig für das Viertel halte.

(NGZ)
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