Neuss Neusser wegen Verdacht auf sexuellen Missbrauch angeklagt

Neuss · Am Düsseldorfer Landgericht hat Donnerstag der Prozess wegen sexuellen Missbrauchs gegen einen 35-jährigen Neusser begonnen. Der Mann soll mehrfach Geschlechtsverkehr mit Kindern gehabt haben. Nachdem er bei der Polizei alles abgestritten hatte, wollte sich der Gastronomie-Angestellte Donnerstag vor Gericht zu den Vorwürfen zunächst nicht äußern.

"Es handelt sich bei den mutmaßlichen Opfern um Kinder von Freunden des Angeklagten", so Verteidiger Horst Ruthmann. Seinen Angaben zufolge wird sein Mandant vor allem durch die Aussagen zweier 13-jähriger Jungen schwer belastet. "Ob diese Aussagen stimmig sind, werden wir im Prozess herausfinden müssen", meint der Anwalt.

Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte den Jungen entweder Geld, Bekleidung oder Handys als Gegenleistung für sexuellen Handlungen versprochen haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die sexuellen Übergriffe Anfang dieses Jahren begonnen haben und erst Ende Mai beendet wurden. Danach wurde der 35-Jährige festgenommen — er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. "Der Haftrichter sieht in seinem Fall eine mögliche Fluchtgefahr", sagt Ruthmann, "er hatte nämlich vor, nach Mallorca auszuwandern, um dort in der Gastronomie zu arbeiten."

Neben dem Missbrauch der beiden Jungen wird dem Angeklagten auch der Besitz von Kinderporno-Videos zur Last gelegt. Die Polizei soll bei einer Durchsuchung der Wohnung des Neussers entsprechende Aufnahmen auf seinem PC gefunden haben.

Am Montag sollen die beiden mutmaßlichen Opfer vor Gericht als Hauptbelastungszeugen aussagen. Im Falle einer Verurteilung muss der Neusser mit mehreren Jahren Haft rechnen.

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