Neuss Neusser Studentin gründet Wein-Start-up

Neuss · Als die 25-jährige Annik Milstein ihren Eltern erklärte, womit sie und ihr Freund sich selbstständig machen wollen, haben die nicht schlecht gestaunt. "Weinschorle? Ist das dein Ernst?", hieß es damals. Ja, war es. Und nun gibt es das Trend-Getränk der beiden Studenten auch zu kaufen. Ihr "Schorlefranz" steht seit Freitag bei "Lonnes&Leusch" am Münsterplatz auf der Karte.

 Annik Milstein und ihr Freund Dominik Zetzsche.

Annik Milstein und ihr Freund Dominik Zetzsche.

Foto: Milstein

Als die 25-jährige Annik Milstein ihren Eltern erklärte, womit sie und ihr Freund sich selbstständig machen wollen, haben die nicht schlecht gestaunt. "Weinschorle? Ist das dein Ernst?", hieß es damals. Ja, war es. Und nun gibt es das Trend-Getränk der beiden Studenten auch zu kaufen. Ihr "Schorlefranz" steht seit Freitag bei "Lonnes&Leusch" am Münsterplatz auf der Karte.

Doch was treibt zwei junge Menschen dazu, in Wein zu machen? "Ich glaube, da bin ich nicht ganz unschuldig dran", sagt Dominik Zetzsche, der das Start-up zusammen mit seiner Freundin gegründet hat. "Ich habe eine Ausbildung zum Winzer gemacht und studiere Weinbau in Geisenheim." Und als die beiden vor elf Monaten Eltern geworden sind, kam ihnen die Idee, dass es klug wäre, etwas eigenes aufzubauen, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.

Nach dem Entschluss machten sich die beiden an die Arbeit. Acht Monate dauerte es, bis richtige Rezeptur und passende Flaschen gefunden waren. Hinzu kamen zeitraubende Aufgaben wie der Entwurf eines eigenen Logos und die Erstellung einer Internetseite. Den Wein für die Schorle bezieht das Pärchen von einem befreundeten Winzer aus der Pfalz, abgefüllt wird das Getränk von einem großen Kelterer. "Wir haben jetzt 10.000 Flaschen produziert", sagt Milstein. "Nun geht es für uns erst einmal darum, bekannt zu werden."

Dafür reisen die beiden in diesen Wochen und Monaten mit ihrem "Schorlefranz" (Wortkombination aus "Schorle" und "Firlefanz") durch das Rheinland. In Köln, Düsseldorf und Neuss wollen sie "Klinken putzen", wie sie sagen. "Wir gehen von Café zu Café und verteilen Probe-Fläschchen. Unser Ziel ist es, erst einmal in möglichst vielen Läden zu stehen." Und wenn es dann irgendwann läuft? "Wir haben noch große Pläne", sagt Milstein. "Zum Beispiel wäre eine Ausweitung unseres Sortimentes denkbar. Wir denken schon über eine Schorle ,Franzi' mit weniger Wein oder einen ,Glühfranz' nach. Aber da müssen wir erstmal abwarten. Ist ja alles noch ganz frisch."

Aktuell lebt das Pärchen noch in einer Studentenwohnung in Gießen. "Hessen ist Weinland", sagt Milstein. "Da fällt uns der Start natürlich leichter." "Alles ist ein bisschen kleiner und persönlicher und man kommt leicht mit den Leuten ins Gespräch." Was ihr Geschäft in NRW angeht, ist sie aber auch guter Dinge. "Dort werden wir ein bisschen tiefer bohren müssen, fürchte ich. Aber das passt schon."

(th)
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