Neuss Neusser steht vor Gericht wegen Messerattacke

Neuss · Ein beinahe tödliches Ehe- und Familiendrama in Neuss beschäftigt ab dem 22. März das Düsseldorfer Landgericht. Dem 47-jährigen Phong P. (Name geändert) wird versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Laut Staatsanwaltschaft wollte der Neusser gleich drei Menschen töten, wurde bei seinem Vorgehen aber gestoppt.

Angeblich hatte Phong P. Anfang Oktober den Entschluss gefasst, zunächst seine getrennt von ihm lebende Ehefrau und ihren neuen Freund sowie anschließend sich selbst umzubringen. "In Umsetzung dieses Entschlusses soll sich der gebürtige Vietnamese zur Wohnung seiner Ehefrau am Marienkirchplatz begeben haben", heißt es in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Düsseldorf: "Dabei soll er ein Fleischermesser mit einer 20 Zentimeter langen Klinge mit sich geführt haben." Der neue Lebensgefährte seiner Frau soll ihm die Tür geöffnet haben, daraufhin stach der Angeklagte laut Ermittlungen ohne Vorwarnung mit dem Messer auf ihn ein. Das Opfer wurde im Bereich des Schlüsselbeins verletzt. Bevor Phong P. zu einem weiteren Stich ausholen konnte, soll das Opfer ihm das Messer aus der Hand geschlagen haben.

"Anschließend kam es zu einem heftigen Gerangel, bei dem der angegriffene Mann Verletzungen an den Augen, im Halsbereich und am Ohr erlitt", so Staatsanwalt Christoph Kumpa. Erst als die Frau sowie der gemeinsame Sohn eingegriffen hätten, hätte der Angreifer von seinem Opfer abgelassen.

"Gegenüber der Polizei hat er nach der Tat zugegeben, dass er seine Frau, deren Freund und anschließend sich selbst töten wollte", ist Kumpa von der Tötungsabsicht überzeugt. Für den Prozess gegen den 47-Jährigen hat das Landgericht drei Verhandlungstage angesetzt. Sollte der Mann vom Schwurgericht verurteilt werden, drohen ihm bis zu 15 Jahre Gefängnis.

(NGZ)
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