Neuss Neusser Radio-Idee für die Welt

Neuss · Seine Idee stieß in eine Marktlücke. Der Neusser Marcell Faller betritt weltweit den Audiomarkt – mit Erfolg in20 Ländern. Die Kompaktanlagen seiner Firma Sonoro verbinden klaren Klang mit einem stringenten Design.

 Marcell Faller und sein Sonoro-Erfolgsgeheimnis: Kompakte CD-Radios, die formschön sind und klaren Sound liefern.

Marcell Faller und sein Sonoro-Erfolgsgeheimnis: Kompakte CD-Radios, die formschön sind und klaren Sound liefern.

Foto: Sonoro

Der aktuelle Aufsteiger der weltweiten Audioszene kommt aus Neuss. Vor sechs Jahren hatte Marcell Faller (39) die Geschäftsidee, vor fünf Jahren gründete er seine Firma "Sonoro", in diesem Jahr schaffte sein CD-Design-Radio den Auftritt im deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Schanghai, und im nächsten Jahr will er den Umsatz seines Unternehmens in den "zweistelligen Millionen-Euro-Bereich" führen. Stolze Bescheidenheit schwingt mit, wenn der Jungunternehmer sagt: "Sonoro ist inzwischen schon ein Name!"

Er hat den Trend in der Unterhaltungselektronik erkannt und den Geschmack der Konsumenten getroffen: Im mittel- und hochpreisigen Segment zielt die Nachfrage auf Kompaktanlagen mit klarem Klang und einem stringenten Design. Bereits mit "Cubo", seinem ersten CD-Radio, mischte Faller den Markt auf. Den Durchbruch schaffte er bei der Premiere, auf der Internationalen Funkausstellung 2006 gelang der Superstart: An fünf Messe-Tagen in Berlin zeigten Kunden aus 30 Ländern Interesse. Aus Interesse wurden Geschäfte. Heute sind Sonoro-Produkte in 20 Ländern auf allen Kontinenten im Handel.

Längst verlegte Sonoro seinen Firmensitz. Neuss war einmal. In Köln treibt ein 20-köpfiges Team das Unternehmen, das eine eigene Entwicklungs-Abteilung für Technik und Design hat. Ein Standbein in Fernost bauen drei weitere Mitarbeiter auf. In Asien werden die Geräte produziert. Das Geschäft läuft so gut, dass sich selbst der Gründer überrascht zeigt. Seinerzeit war es schwer für ihn, eine Sparkasse oder Bank für die Finanzierung zu finden: "Ein halbes Jahr habe ich gebraucht, um Geld zu beschaffen." Heute freut sich der Inhaber, einen starken Privatinvestor im Boot zu haben: "Das ist das Beste, was mir passieren konnte."

Marcell Faller stammt aus einer alten Neusser Familie. Sein Vater Horst war einer der besten Ringer-Kampfrichter weltweit; sein Onkel Wilhelm war viele Jahre angesehener Stadtverordneter. Nach seiner Ausbildung zum Versicherungskaufmann bei der RheinLand ging Faller über das Parlamentarische Patenschaftsprogramm – seine Patin war die damalige Bundestagsabgeordnete Anni Brandt-Elsweier – in die USA. Diese Studienzeit prägte ihn. Insgesamt acht Jahre lebte er im Ausland, in den USA, Spanien und Frankreich. Als "Master of Business" arbeitete er zunächst für den amerikanischen Medion-Konzern, ehe er den Sprung in die Selbständigkeit wagte. Neben dem wichtigen Designpreis "reddot", der auch den Weg zur Expo nach Schanghai ebnete, stellte sich auch der wirtschaftliche Erfolg ein.

Auch wenn er inzwischen in Köln lebt, so denkt, fühlt und lebt Marcell Faller weiterhin wie ein Neusser. Spätestens zum Schützenfest zeigt er das: Als Marschierer im Gildezug "Viva Novesia", zu dessen Gründern er zählt.

(NGZ)
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