Neuss Neusser kämpfen für Erhalt der Palliativstation

Neuss · Die Palliativstation des Johanna-Etienne-Krankenhauses ist nicht Teil des Krankenhausplanes des Landes NRW. Eine Online-Petition soll die Schließung verhindern.

 Der Platz in der Eingangshalle des Johanna-Etienne-Krankenhauses reicht kaum aus, um die Besuchermassen aufzunehmen.

Der Platz in der Eingangshalle des Johanna-Etienne-Krankenhauses reicht kaum aus, um die Besuchermassen aufzunehmen.

Foto: Woi

Die Palliativstation des Johanna-Etienne-Krankenhauses ist nicht Teil des Krankenhausplanes des Landes NRW. Eine Online-Petition soll die Schließung verhindern.

Der Termin war lange festgelegt, jedoch in anderer Absicht. "Ursprünglich wollten wir mit Ihnen das fünfjährige Bestehen der Palliativstation feiern", sagte Krankenhausleiter Dr. Ralf Engels gestern in seiner Eröffnungsrede der Informationsveranstaltung zur drohenden Schließung der Palliativstation des Johanna-Etienne-Krankenhauses. Eine unerwartete politische Entscheidung habe jedoch die Vorbereitung auf den Jubiläumstag getrübt und spürbar abgebremst, so Engels weiter. Damit meinte er die Pläne des Landes, die Palliativstation nicht in den Krankenhausplan aufzunehmen.

Aber die deshalb drohende Schließung mobilisiert. Über 1400 Bürger haben mittlerweile die Online-Petition für den Erhalt der Station unterschrieben. Die Eingangshalle des Krankenhauses war gestern zum Bersten gefüllt. Die meisten Neusser fand keinen Sitzplatz. Mit Jörg Geerlings (CDU), Reiner Breuer (SPD), Hans Christian Markert (Grüne) und Dr. Hermann-Josef Verfürth (FDP) waren gleich vier Landtagskandidaten in seltener Eintracht vereint. "Es gibt keinen Wahlkampf, sondern einen Kampf für die Palliativstation", sagte Verfürth (FDP). Vorher hatten Breuer, Geerlings und Markert ebenfalls ihre Unterstützung zugesagt. Alle vier haben einen besonderen Bezug zum Thema.

Geerlings war es, der den medialen Aufschlag gemacht hat. Breuer hat während seines Studiums als Pfleger im Alexianer-Krankenhaus gearbeitet, Markert kennt die medizinischen Zustände aus Erzählungen seiner Frau, die als Ärztin arbeitet und Verfürth erinnerte sich an seine Zeit als Assistenzarzt. "Damals hatten wir kein Sterbezimmer und ein Patient lag im Ärztezimmer und starb während wir unserer Arbeit nachgingen." Auch gestern zeigt sich, dass Ralf Engels Politik und Bevölkerung hinter sich weiß.

(NGZ)
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