Neuss "Neusser Gaben" fördern die Festfreude

Neuss · Bei der von der Caritas organisierten Heiligabendfeier für Alleinstehende im Marienhaus verlost Redaktionsleiter Ludger Baten die "Neusser Gaben" aus der Adventaktion unserer Zeitung als Preise - kleine Präsente, große Freude.

 NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten (v. l.) brachte einen prall gefüllten Gabensack voller Geschenke mit zur Heiligabendfeier. Andreas Stand war einer der glücklichen Gewinner (M.); Wilhelm Mull übernahm den Job der "Glücksfee".

NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten (v. l.) brachte einen prall gefüllten Gabensack voller Geschenke mit zur Heiligabendfeier. Andreas Stand war einer der glücklichen Gewinner (M.); Wilhelm Mull übernahm den Job der "Glücksfee".

Foto: Lothar Berns

"Morgen Kinder, wird's was geben", ertönte es an Heiligabend vielstimmig aus dem Marienhaus an der Kapitelstraße. Von wegen "morgen": Alleinstehende, ältere verwitwete Damen und der eine oder andere Senior, aber auch jüngere Menschen, darunter sehr viele, mit denen es das Leben nicht immer gut gemeint hat, ließen sich mal so richtig verwöhnen. Sie genossen Sauerbraten und Knödel mit Rotkohl aus der Küche des Swissotels. Und NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten verloste Preise aus der Aktion "Neusser Gaben".

Die Heiligabendfeier wird im Wechsel von der Diakonie und der Caritas organisiert. Diesmal war die Caritas an der Reihe. Caritas-Direktor Norbert Kallen fiel auf, dass mit rund 140 Besuchern etwas weniger Menschen gekommen waren als in den Vorjahren. Was ebenfalls auffiel: Die Fraktion der "Perlenkettenträgerinnen" - ältere, alleinstehende Damen - ist gewachsen im Vergleich zu den jüngeren Menschen, die die Angebote der Caritas nutzen, gewachsen.

"Früher habe ich auf der Straße gelebt, dank der Caritas habe ich jetzt eine Wohnung", sagte Ludwig (51). Er war mit Freundin Gabriele (53 gekommen. Er schwelgte kurz in Erinnerungen: "Ich war Kraftfahrer, bin immer nach Bilbao gefahren - bis ich Alkoholiker wurde, meinen Führerschein und meinen Job verlor." Daniyela (30) aus Kroatien war mit Mutter Milka (60) gekommen und angenehm überrascht: "Das ist eine sehr angenehme, gepflegte Gesellschaft hier", sagte sie. Und wenn bei ihr doch keine rechten Weihnachtsgefühle aufgekommen sein sollten, dann mag es daran gelegen haben, dass die beiden Kroatinnen als orthodoxe Christen erst am 6. Januar Weihnachten feiern.

Für die spirituellen Momente sorgten der Eifelverein mit seinen Weihnachtsliedern und Pfarrer Friedhelm Kronenberg mit seiner Andacht. Norbert Kallen erinnerten daran, dass Maria, Josef und das Jesuskind seinerzeit auch auf der Suche nach einer Bleibe und nach Geborgenheit waren, so, wie es Flüchtlinge derzeit auch sind.

25 Ehrenamtler füllten die Kaffeetassen auf, verteilten bunte Teller mit Lebkuchen und Schokolade auf den Tischen und gaben den Besuchern so das Gefühl, willkommen zu sein. Spannend wurde es, als die Verlosung begann: Ludger Baten nannte unter anderem den Gewinner einer Eintrittskarte für ein Spiel beim 1. FC Köln. Volltreffer: Helmut Lau (75) ist Fan der Kölner Kicker und freute sich riesig. Er wird nach der Winterpause zwei Stunden lang mit Tausenden von Gleichgesinnten verbringen können. Weihnachten verbrachte er zum Teil bei seiner Schwester, die ebenfalls in Neuss lebt.

Diese Ehrenamtlerin hat bislang keine Heiligabendfeier ausgelassen und genau mitgezählt: "Ich komme jetzt zum 31. Mal aus Hückelhoven, um meinen Teil zum Gelingen der Feier hier beizutragen", sagte Annemarie Meise (69).

(NGZ)
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