Neuss Neusser Fußball-Fan fliegt nach Brasilien

Neuss · Die Weltmeisterschaft findet im Heimatland seiner Frau statt. Da ist Joachim Kurth gern dabei. Montag sieht er die deutsche Elf in Salvador.

 Fußball-Fan Joachim Kurth freut sich, die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien mitzuerleben.

Fußball-Fan Joachim Kurth freut sich, die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien mitzuerleben.

Foto: Andreas Woitschützke

Heute beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien, am Montag steigt die deutsche Mannschaft ins Turnier ein. Dann trifft sie in Salvador auf Portugal. Zu den deutschen Fans, die im Stadion sein werden, gehört der Neusser Joachim Kurth (51): "Ich freue mich riesig auf dieses besondere Erlebnis!" Vorfreude ja, Aufregung oder gar Angst nein. Kurth besuchte Brasilien bereits mehr als 20 Mal. Es ist das Heimatland seiner Frau Beatriz. Da lag es für den Fußball-Fan nahe, sich erstmals auf den Weg zu einer WM zu machen.

Am Sonntagabend startet Kurth mit seinem Freund Rainer Ernst aus Springe zu seiner zweiwöchigen WM-Expedition, die ihn zu insgesamt drei Spielen führen wird. Deutschland gegen Portugal in Salvador macht am Montag den Anfang, es folgen Titelverteidiger Spanien gegen Chile am Donnerstag (19.) in Rio de Janeiro und schließlich Gastgeber Brasilien gegen Kamerun am Montag, 23. Juni, in der Hauptstadt Brasilia, wo auch die Familie seiner Gattin wohnt.

Seine Frau, sagt Joachim Kurth, passe so gar nicht in das klischeehafte Bild, das sich Deutsche von den Menschen in Brasilien machen: "Sie ist kein Fußball-Fan, sie tanzt keine Samba, und sie stammt nicht aus Rio." Darum falle es seiner Frau auch nicht schwer, auf die Fußball-Reise zu verzichten. Sie bleibe zu Hause im Neusser Norden, um auf Tochter Sofia aufzupassen, die ja zur Schule gehen müsse. Der Vater dürfe aber als ausgewiesener Fußball-Fan zur Weltmeisterschaft fliegen. Kurth hat es als Amateurkicker immerhin bis zum Landesligaspieler gebracht. Das war einst in seiner schwäbischen Heimat. Von dort hat er auch seinen Lieblingsverein mit ins Rheinland importiert: den VfB Stuttgart.

Der Beruf führte die Familie an den Niederrhein. Joachim Kurth leitete für die Schultz-Gruppe das Autohaus an der Jülicher Landstraße. Inzwischen ist er als Centerleiter ins Audi-Zentrum an der Oberbilker Allee nach Düsseldorf gewechselt. Doch er zog seinem Schreibtisch nicht hinterher, er blieb in Neuss wohnen. In der Stadt besitzt er längst ein tragfähiges Netzwerk. Im Grenadierzug "Sportfreunde" marschiert er als Leutnant mit.

Die Promi-Tipps zur WM
19 Bilder

Die Promi-Tipps zur WM

19 Bilder

Auf einer Urlaubsreise lernte Kurth seine Frau kennen, die damals noch Studentin war. Es habe schon einige Besuche und Überredungskunst erfordert, um sie zu einem Leben in Deutschland zu überzeugen. Er selbst habe Brasilien ins Herz geschlossen, vor allem wegen der "gastfreundlichen Menschen und der schönen Landschaft". Er könne nur jedem Deutschen empfehlen, nach Brasilien zu reisen. Ist die hohe Kriminalitätsrate auch nur ein Vorurteil? "Ich fühle mich dort sicher", sagt der 51-Jährige, "aber ich bin natürlich auch nicht leichtsinnig. Das bin ich nirgends auf der Welt. Auch nicht in Neuss."

WM 2014: DFB-Team vergnügt sich auf See und am Strand
15 Bilder

DFB-Team vergnügt sich am Strand

15 Bilder

Zu den Neusser WM-Touristen gehört auch Rainer Mellis. Der "fußballverrückte" Volksbank-Chef hat ein Finalticket ergattert. Jetzt sucht er bezahlbare Flüge, denn er will am 13. Juli auf jeden Fall in Rio dabei sein, wenn der neue Weltmeister gekürt wird: "Ich sehe gern Deutschland, aber ich bin Fußball-Fan. Ich möchte ein gutes Spiel genießen."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort