Neuss Neusser Freunde der Kunst

Neuss · Der Verein der Freunde und Förderer des Clemens-Sels-Museum-Museums, kurz: der Museumsverein, feiert sein 50-jähriges Bestehen. Eine Ausstellung zeigt eine Auswahl der Kunst, die mit seiner Hilfe angeschafft wurden.

 Ein Neusser neben dem Bild eines Neussers, das einen Neusser porträtiert: Armin Badort (r.) mit dem Josef Urbachs Gemälde von Gabriel Pfeil.

Ein Neusser neben dem Bild eines Neussers, das einen Neusser porträtiert: Armin Badort (r.) mit dem Josef Urbachs Gemälde von Gabriel Pfeil.

Foto: Woi

Wenn all die Kunst gezeigt werden wollte, deren Ankauf der Museumsverein im Laufe seiner 50-jährigen Geschichte unterstützt hat, müssten wohl die Wechselausstellungsräume im zweiten Obergeschoss des Clemens-Sels-Museum her. 219 Posten führt die Inventarliste auf – und vermerkt auch genau, wo die einzelnen Werke sich gerade befinden. Max Clarenbachs "Sonntag bei Hampton Court" etwa hängt im Depot, Edward Burne-Jones' "The King's Wedding" in der Dauerausstellung im ersten Obergeschoss, die 16 Bodenfliesen von Peter Behrens von 1904 haben ihren Platz im Obertor.

Eine kleine, aber sprechende Auswahl der Werke aus dieser Liste ist derzeit in einer Sonderausstellung im unteren Foyer zu sehen – als Würdigung des 50 Jahre währenden Mäzenatentums des Vereins. Die zahlenmäßige Beschränkung macht ihren Sinn: Das breit gefächerte Spektrum von Naiver Kunst über Ölbilder etwa von Emile Bernard bis hin zu den Fliesen von Walter Crane von 1903 vermittelt eine Ahnung davon, wie schwierig es wäre, ein Ausstellungskonzept für die gesamte Kunst mit dem Stempel "erworben mit Unterstützung des Museumsvereins" zu erstellen ...

Und diese Zusammenstellung zeigt auch, dass der Museumsverein nicht für "Kunst in der Kunst" gesorgt hat, sondern jede Anschaffung auf die Sammlungsschwerpunkte ausgerichtet war. "Es ist ein Grundsatz, dass der Museumsverein sich nicht in die Politik des Hauses einmischt", sagt denn auch Armin Badort, der Vorsitzende der Museumsförderer. Erworben wird, was die Museumsleitung, die auch im Vorstand sitzt, vorschlägt: "Da vertrauen wir natürlich auf die Fachleute." Aber auch er kann angesichts der langen Liste nur feststellen: "Das ist schon enorm." Allerdings betont er auch, dass ein großer Teil der Werke nur angeschafft werden konnte, weil der Museumsverein als Mittler diente: zwischen Großsponsoren wie etwa der Sparkassenstiftung und der städtischen Einrichtung Museum.

395 Mitgliedschaften hat der Verein heute: "Dahinter stecken 500 bis 550 Personen", sagt Badort, der gleichwohl das Ziel hat, "weiter zu wachsen". Vor allem möchte er die Werbung für Firmenmitgliedschaften intensivieren. Andere Baustellen ist er schon mit seinen Vorstandsmitgliedern angegangen, hat etwa die Post an die Mitglieder zu rund 50 Prozent auf elektronische Vermittlung umgestellt: "Das spart uns Geld, das wir wieder fürs Museum ausgeben können."

Dass dessen Zukunft derzeit nicht einfach einzuschätzen ist, mag der Neusser Juwelier nicht in Abrede stellen. Aber er ist zumindest froh, dass mit der politischen Zustimmung zur Eintragung des Deilmann-Baus in die Denkmalliste "eine Entscheidungsgrundlage" da ist. "Wir hätten uns vielleicht eine andere gewünscht", sagt er, aber jetzt könne man wenigstens zügig in die Überlegungen einsteigen, was mit dem Clemens-Sels-Museum passieren müsse.

(NGZ)
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