Kappessonntag in Neuss Neusser feiern unter blauem Himmel

Neuss · Das Prinzenpaar, der Rekordzug mit 3100 Teilnehmern und tausende Neusser an der Strecke feierten Sonntag einen ausgelassenen Kappessonntag. Dafür das der Kamelle-Nachschub nicht ausging, sorgten dabei die 30 Bagagewagen.

Wenn Kühe, kleine Jedi-Ritter und Wikinger, mit Bierdosen im Helm, in der Innenstadt rumlaufen, dann ist Kappessonntag. Und dank wolkenfreiem blauen Himmel, konnten die Neusser das gestern bei frostigen Temperaturen ausgiebig feiern. Allen voran Prinz Toni II. Weber und seine Novesia Annelie I. Das Prinzenpaar stand die Freude ins Gesicht geschrieben, als sich die 3100 Teilnehmer am Prinzenwagen vorbei auf die Strecke begaben. Über sein Mikrofon schäkerte Prinz Toni mit Freunden auf vorbeiziehenden Wagen, warf auch ihnen Kamelle zu. Gut gelaunt zogen die weiter, vorbei an tausenden Neussern an der Strecke, die lauthals: "Helau" und "Kamelle" riefen und mit Tonnen von Süßigkeiten, Chips, Kuscheltieren und Taschentüchern belohnt wurden.

Dafür, dass dem Zug nie der Nachschub ausgeht, sorgte unter anderem Hans Effertz von den roten Husaren. Der 60-Jährige fuhr einen von 30 Bagagewagen. Die Sprinter werden von einer Neusser Autovermietung gesponsort und vor dem Zug randvoll mit Gummibärchen, Schokoladen und anderen Süßigkeiten beladen, die die roten Husaren gestern schmissen. "Wenn die Jungs und Mädels nichts mehr haben, halte ich an und mach den Kofferraum auf", erklärte Effertz seine Aufgabe. Nach dem Zug blieben dann nur hunderte leere Pappkartons und zerfetzte Plastikfolien übrig. Die darin verpackte Kamelle war längst unters jecke Volk gewandert.

Am Streckenrand naschten die Kinder schon während des Zuges ihre ersten Schokoladen, Erwachsene genossen das bunte Treiben häufig mit einem kühlen Bier. So auch Willi Meyerhöfer, der zusammen mit seinen Freunden vom Hubertuszug "Goldenes Jagdhorn" an der Strecke stand. Im Gepäck hatte der 50-Jährige, den sie "Schellebom" nennen drei Partyfässer Pils. Meyerhöfer und seine Freunde hielten sich an den Appell des Karnevalsausschuss, auf Glas zu verzichten und tranken ihr Bier aus Plastikbechern. Doch nicht nur das: Ihre Abfälle packten sie in eine blaue Mülltüte, sodass sie einen sauberen Bürgersteig hinterließen. Nur kleine bunten Konfetti zeugten dort noch vom Zug.

"Spaß haben wir sowieso. Warum sollten wir da riskieren, dass sich jemand an zerbrochenem Glas verletzt", sagte der als Clown verkleidete Meyerhöfer, zapfte sich noch ein Pils und rief laut: "Kamelle".

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