Portugiesischer Generalkonsul gratulierte Fadosänger mit 50-jähriger Bühnenpräsenz

Neuss · Im Mittelpunkt des Auftakts der Reihe „Acoustic Concerts“ stand Joao Marques. Er lebt seit 1979 in Neuss.

 João Marques de Figueiredo Pinto, Fado-Sänger aus Neuss, feierte sein Bühnenjubiläum mit einem Konzert im Romaneum.

João Marques de Figueiredo Pinto, Fado-Sänger aus Neuss, feierte sein Bühnenjubiläum mit einem Konzert im Romaneum.

Foto: Stadt Neuss

Der Saisonauftakt der Weltmusikreihe „Acoustic Concerts“ war vollkommen ungewöhnlich. Reiner Breuer, Neusser Bürgermeister, und der portugiesische Generalkonsul José Carneiro Mendes nutzten die seit sechs Jahren in der Publikumsgunst stetig wachsende Konzertreihe, um einem Neusser Bürger zu huldigen. Joao Marques de Figueiredo Pinto (63) lebt seit 1979 in Neuss und feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum, seit 50 Jahren nämlich steht er auf der Bühne.

Joao Marques ist der bekannteste „deutsche“ Fadosänger, des portugiesischen Nationalgesangs, der besonders in Lissabon und der Universitätsstadt Coimbra gepflegt wird. „Die Welt des Fado gehört aber der ganzen Menschheit, seit sie 2011 zum Weltkulturerbe der Unesco wurde“, betonte der Generalkonsul. Das Konzert war wegen des starken Interesses vieler portugiesischer Mitbürger vom Kulturkeller in den Pauline-Sels-Saal des Romaneum verlegt worden.

Berühmte Fadista waren mit Aurora Goncalves und Ines Graca aus Portugal angereist, den Liederreigen eröffnete aber Suzana Pais, die in Solingen lebt. Natürlich sang auch Joao Marques, mit deutlich sicherer Stimme, nachdem er die anfängliche Rührung ob so viel Ehre im Griff hatte. Die „Serenata de Coimbra“ zeigte dann ganz deutlich, was den Fado ausmacht: Unendlicher Weltschmerz und die Melancholie der gestörten Seele. Die Portugiesen haben dafür das nicht übersetzbare Wort „saudade“. Begleitet wird der Gesang vor allem von der Melodie führenden Guitarra Portuguesa: Ivo Guedes glänzte bei vielen virtuosen Zwischenspielen wie der „Ballada da Oliveira“. Ihn wiederum begleiten klassische Gitarre (Miguel Ruas) und Bassgitarre.

Der Bassist Ruben Claro hatte ebenfalls ein Heimspiel, denn er unterrichtet Gitarre auch an der Neusser Musikschule. Die Sängerinnen wählten ihre Lieder spontan nach der Stimmung des Publikums aus. Dabei schaffte es Ines Graca am besten, zum begeisterten Mitsingen zu bewegen.

Bei portugiesischen Folklore-Konzerten ist es üblich, in langen Pausen Bewirtung anzubieten. Also gab es ein reichhaltiges Buffet mit natürlich vor allem portugiesischen Köstlichkeiten.

(nima)
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