Newcomer mit Elektromusik Neusser Ehepaar will als Künstler-Duo durchstarten

Neuss · Vom Musikmanager-Ehepaar zum internationalen Künstler-Duo: Diesen Schritt wagten Carsten (58) und Sabrina Kuhnt (29) aus Neuss im Juli vergangenen Jahres. Seit vielen Jahren sind die beiden in der Musikbranche aktiv, managen hinter den Kulissen die Karrieren von Schlager-Stars und Elektro-DJs. Unter der Namenskombination „carstensabrina“ teilen sie jetzt ihre eigene Musik mit der Welt.

Mit „Bailando“ erschien im Sommer 2021 ihre erste Single, ein Remix des Loona-Hits aus dem Jahr 1998. Langsamer und mit von Autotune gepitchter Stimme, aber ebenso partytauglich wie das Original. „Wir sind eine junge kleine Familie mit zwei Töchtern. Den Spaß, den wir täglich haben, möchten wir den Menschen wiedergeben“, sagt Carsten Kuhnt. „Insbesondere in dieser dunklen Zeit mit viel Demotivation durch die Pandemie.“ Mit poppigen Beats und elektronischem Sound eifern carstensabrina internationalen Stars nach, die die EDM (zu Deutsch: elektronische Tanzmusik) seit vielen Jahren in die Welt-Charts bringen. Als große Vorbilder nennen sie DJ Bobo, Tiësto, Robin Schulz und das französische Duo Ofenbach. Letztere hätten sie zu ihren Songs „Clap Your Hands“ und „If You Happy“ inspiriert, die beide auf ein US-amerikanisches Kinderlied zurückgehen. Die Idee, selbst als Musiker in Erscheinung zu treten, sei durch seine Frau entstanden, sagt Carsten Kuhnt. Bislang hätten die Kuhnts mit Künstlern zusammengearbeitet, „die nicht immer unseren Vorschlägen gefolgt sind“, so der 58-Jährige. Das beziehe sich sowohl auf das Musikalische als auch auf die öffentliche Darstellung. „Wenn Künstler eine gewisse Präsenz oder Relevanz in den Medien erreichen, sind sie oft untherapierbar und beratungsresistent. Das hindert am weiteren Aufbau.“

 Das Musikmanager-Ehepaar Carsten und Sabrina Kuhnt tritt seit 2021 als Künstler-Duo „carstensabrina“ auf.

Das Musikmanager-Ehepaar Carsten und Sabrina Kuhnt tritt seit 2021 als Künstler-Duo „carstensabrina“ auf.

Foto: carstensabrina

In der Vergangenheit war das Ehepaar unter anderem durch die mittlerweile beendete Zusammenarbeit mit Manfred Wessels, dem Vater von Michael Wendler, in der Presse aufgetaucht. Von diesem Medienrummel habe das Duo durchaus profitiert. „Jede Presse ist gute Presse“, bestätigt Carsten Kuhnt. In Zukunft wolle man aber „den Wendler verdrängen, seriöser werden“ und sich „als Familie auf Instagram zeigen“.

Dort haben die Musiker bereits über 200.000 Abonnenten, die sie an ihrem Leben und ihrer Karriere teilhaben lassen. Die Verbindung aus Musik und Instagram sehen sie aber kritisch: „Das hat erstmal keine musikalische Aussage, sondern ist reine Image-Werbung“, sagt Carsten Kuhnt. Der Marktwert werde aber heute an dem Erfolg in den sozialen Netzwerken bemessen – „leider“.„Für uns ist Instagram ein wichtiger Multiplikator. Das hat uns geholfen und werden wir weiter ausbauen.“

Die „Marke carstensabrina“ will das Paar „sympathisch aufbauen und die Musik dabei in den Vordergrund stellen“. Dabei hoffen die Kuhnts, schon bald bei großen Sendern wie Radio Energy oder BigFM gespielt zu werden – Radio-Präsenz gehöre schließlich dazu. Mit ihrem aktuellen Song „Clap Your Hands (Scotty Remix)“ konnten carstensabrina bereits innerhalb weniger Wochen mehr als 250.000 Streams auf Spotify generieren. Ein großer Erfolg, an den sie mit ihrer am 4. Februar erscheinenden Single „Easy On Me“ anknüpfen wollen. Den Karriereschritt hatte das Paar lange durchdacht. „Es ist schon was anderes, ob man im Hintergrund ist oder ein Projekt mit eigener Außendarstellung aufbaut“, sagt Carsten Kuhnt. Besonders mit Blick auf die Kinder müsse man auch schauen, dass das Projekt nicht „in eine gewisse Lächerlichkeit abgleitet“.

Live-Auftritte blieben pandemiebedingt bisher aber aus. Das soll sich mit einer Tour in 2022 ändern: „Wir haben Auftrittsangebote vorliegen. Zwei Auftritte vor 10.000 bis 15.000 Zuschauern in Deutschland sind in Planung, zehn weitere avisiert“, sagt Carsten Kuhnt. Ob die Pandemie dies zu gegebenem Zeitpunkt zulasse, sei abzuwarten. Laura Wagener

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