Mayersche und Thalia Neusser Buchhändler bleiben trotz Fusion gelassen

Neuss · Auf die Nachricht, dass die beiden großen Buchhandlungen Mayersche und Thalia sich künftig zusammenschließen wollen, reagieren kleinere Neusser Buchhandlungen gelassen. Für ihr Geschäft erwarten sie keine großen Veränderungen. „Die inhabergeführten Buchhandlungen erleben durchaus eine Renaissance“, sagt Dorothea Gravemann, seit 39 Jahren Inhaberin des Bücherhauses am Münster.

 Die Buchhandlungen Mayersche und Thalia wollen fusionieren.

Die Buchhandlungen Mayersche und Thalia wollen fusionieren.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

In den letzten Jahren seien in ihrer Buchhandlung sogar eine ganze Reihe neuer, vor allem junger, Kunden hinzugekommen, die Wert darauf legten, eine literarische Auswahl und Beratung abseits der Bestsellerlisten zu erhalten. Man spiele somit ohnehin auf unterschiedlichen Spielfeldern, kommentiert die Buchhändlerin. Die Nachricht der Fusion habe sie dennoch zunächst überrascht, so Gravemann. Vor allem die Tatsache, dass das süddeutsche Buchhandlungsunternehmen Osiander als enger strategischer Partner der Mayerschen erst – wie die Öffentlichkeit auch – am Donnerstag-Morgen von der Fusion erfahren habe, sei reichlich merkwürdig. „Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass die Entscheidung der Mayerschen keine ganz freiwillige gewesen ist. Möglicherweise musste sich die Buchhandlung aufgrund einer bestimmten wirtschaftlichen Lage schnell entscheiden“, so Gravemann. Jetzt müsse man aber erst einmal die Entscheidung des Bundeskartellamtes abwarten. „Ich kann mir vorstellen, dass das Amt sehr vorsichtig reagieren wird“, sagt Gravemann. Auch der „flotte Spruch“ der Geschäftsführer, man werde keine einzige Filiale schließen, sei noch dahingestellt: „Auch da hat das Kartellamt mitzureden.“

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