Barock in Neuss Oper für Anfänger - sieben Tipps für den ersten Besuch

Neuss · Die Sommeroper ist mit ihrer kurzen Spielzeit ideal für all diejenigen, die sich noch nicht an eine Oper herangetraut haben. Festival-Sprecherin Nicola Oberlinger verrät, was Einsteiger wissen müssen.

 So könnten sie aussehen, die Kostüme in der Sommeroper.

So könnten sie aussehen, die Kostüme in der Sommeroper.

Foto: Oberlinger
  • Applaus: Ermunterung und Anerkennung für einen Künstler. Am Ende jeder Musiknummer, am Ende eines Aktes und natürlich am Ende der Vorstellung darf ungebremst Beifall geklatscht, gejubelt und gejohlt werden.
  • Arie: Eine barocke Arie ist meistens dreiteilig – sie hat einen A-Teil, einen B-Teil – und endet wieder „da capo“ (vom Anfang) mit dem A-Teil, diesmal aber in fantasievollster Verzierung.
  • Barockoper: Als Bühnengenre erfunden wurde die Oper im Frühbarock. Mit „period acting“ wird in der Bühnenkunst der Zeit inszeniert, die eine ganze Klaviatur an Gesten und Körperhaltungen einsetzt, um musikalische Affekte zu verstärken. Achten Sie darauf, wieviel Ausdruck in einem Finger liegen kann!
  • Countertenor: Oberbegriff für falsettierende Männerstimmen – wie die Frauenstimmen gibt es sie in den Stimmlagen Sopran, Alt und Mezzo. Xavier Sabata ist ein Altist, im „Giardino d’amore“ tauscht er – im Barock war hier alles erlaubt – mit Sopranistin Roberta Mameli die Geschlechterrollen: Er wird zur Venus, sie zum Adonis.
  • Dresscode: So, wie Sie sich am Schönsten finden. Das Picknick beim Globe legt eine legere Kleiderwahl nahe. An heißen Tagen empfiehlt sich im Globe ein Fächer.
  • Historisch informierte Aufführungspraxis: Der Ansatz, Musik vergangener Epochen mit authentischem Instrumentarium, historischer Spieltechnik und im Wissen um die künstlerischen Gestaltungsmittel der Zeit wiederzugeben.
  • Rezitativ: Im Rezitativ wird die Handlung zwischen den Arien durch Texte vorangetrieben, die sängerisch eher von der Sprechkunst geleitet sind. Anders als bei der Arie darf der Rezitativtext rhythmisch freier ausgestaltet werden, Affekten wie Jubel, Verliebtheit oder Trauer wird freier Lauf gelassen.
(NGZ)
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