Woche der Nachhaltigkeit Neuss wird für sechs Tage zur Umweltstadt

Neuss · Ab Montag organisieren Stadt und Umweltinitiativen mehr als 30 Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit. Besucher können etwa aus alten Verpackungen eigene Accessoires basteln.

 Es ist die zweite Ausgabe der Woche der Nachhaltigkeit: Im vergangenen Jahr haben etwa Sozialassistenten der Liebfrauenschule mit Bewohnern des Adelheid-Hauses gebacken.

Es ist die zweite Ausgabe der Woche der Nachhaltigkeit: Im vergangenen Jahr haben etwa Sozialassistenten der Liebfrauenschule mit Bewohnern des Adelheid-Hauses gebacken.

Foto: Tobias Kleinebrahm

Nach dem Auftakt im vergangenen Jahr kehrt die „Woche der Nachhaltigkeit“ 2019 zurück. Vom 17. bis 22. Juni organisieren Stadt, Neuss Agenda 21, Transition Town Neuss und die VHS mehr als 30 Veranstaltungen zu den Themen Umweltschutz, Ökologie und Artenvielfalt. „Wir wollen mit dieser Aktionswoche eine nachhaltige Lebensweise tiefer in der Stadtgesellschaft verankern“, sagt Roland Kehl, Sprecher der Neuss Agenda 21. In den insgesamt sechs Tagen locken die Organisatoren Jung und Alt zu kostenlosen Events. Auf die Besucher warten unter anderem Kochkurse, Ausstellungen, Vorträge und zahlreiche Workshops zum Mitmachen.

Bürgermeister Reiner Breuer wird die Aktionswoche am Montag um 19 Uhr im Romaneum eröffnen. Henning Austmann, Professor für Nachhaltigkeitsforschung hält im Anschluss einen Vortrag zum Thema „Global denken, lokal handeln“. Darin will der Experte erklären, wie eine ökologische Agenda auf lokaler Ebene funktionieren kann und wieso Umweltschutz nicht immer einen Verzicht bedeuten muss. „Es gibt in Neuss einen starken Bedarf, es fehlt noch so einiges, bis wir beim Klimaschutz und der Artenvielfalt da sind, wo wir sein sollten“, sagt Kehl. Nicht nur die Politik sei gefragt, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen, auch die Zivilgesellschaft müsse das Thema Nachhaltigkeit ernst nehmen. „Ohne den Bürger wird es nicht funktionieren“, sagt Kehl. Ein Highlight der Woche der Nachhaltigkeit ist die „Maker’s Night“ in den Räumen der Volkshochschule. Die Veranstaltung ist eine Art offener Abend, an dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene sich in vielen Workshops ausprobieren können. Beim Upcycling können die Teilnehmer aus Verpackungsmüll nützliche Dinge basteln, etwa eine Geldbörse aus einem Tetrapack. In anderen Kursen können die Besucher Saatgut herstellen, Fahrräder und Haushaltsgegenstände reparieren, ein 3D-Puzzle bauen und die Neusser Luft messen. Beginn ist am Mittwoch um 17 Uhr.

Zwei Stunden später, von 19 bis 21 Uhr, findet im Edith-Stein-Haus (Schwannstraße 11) eine Podiumsdiskussion zum Flächenverbrauch in Neuss statt. Vertreter der Stadtratsfraktionen stellen sich dort den Fragen der Bürger. Es wird unter anderem darum gehen, wie viele Wohn- und Gewerbeflächen die Stadt in den kommenden Jahren braucht und wie die Grünflächen dabei trotzdem geschützt werden können. Der Radio-Journalist Andreas Vollmert moderiert den Abend.

Die Woche endet am Samstag mit dem Umweltmarkt am Marktplatz und Freithof. Dort präsentieren Umweltinitiativen und nachhaltige Unternehmen Entwürfe für ein Leben unter ökologischen Aspekten. Die Band A.M.O.S spielt irische und schottische Folkmusik. An Infoständen erfahren die Besucher, wie sie im Alltag CO2 sparen können und bei welchen Produkten es sich besonders lohnt, sie in der Region zu kaufen.

Der Besuch der Veranstaltungen ist kostenfrei (Ausnahme: Kabarett-Programm von Anny Hartmann). Interessierte können sich das Programm online unter transitiontown-neuss.de/wdn ansehen. Kehl ist zuversichtlich, dass die nachhaltige Woche auch in diesem Jahr ein Erfolg wird. „Die Resonanz war 2018 groß, es gab viele lobende Worte für uns“, sagt er. Damals enthielt das Programmheft mit 17 Punkten nur knapp die Hälfte der Veranstaltungen, die es in diesem Jahr geben wird. Wenn alles gut läuft, so der Plan der Organisatoren, soll die Aktionswoche nun jedes Jahr stattfinden.

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