Café Küppers in Neuss Wiedersehen im „Wohnzimmer-Café“

Neuss · Das Café Küppers lud ehemalige Servicekräfte zum „90er-Revival-Treffen“ ein. Die meisten kellnerten dort während ihres Studiums. Was aus ihnen geworden ist?

 Anita, Ingrid, Brigitte, Ricarda und Thomas (v.l.) gehörten  in den 1990ern zum Service-Team des Café Küppers. Dort feierten sie jetzt ein Wiedersehen.

Anita, Ingrid, Brigitte, Ricarda und Thomas (v.l.) gehörten  in den 1990ern zum Service-Team des Café Küppers. Dort feierten sie jetzt ein Wiedersehen.

Foto: Andreas Woitschützke

Im Schatten des Quirinus-Münsters liegt das kleine Café Küppers, das mittlerweile zu einem Treffpunkt von 100 ehemaligen Servicekräften geworden ist, die aus aller Welt zurückkehren. „90er-Jahre-Revival“ nennt sich die Gruppe, die sich zum zweiten Mal seit ihrer Gründung trifft.

Das alteingesessene Neusser Café sei damals eines der wenigen Treffpunkte für junge Leute gewesen, erzählt Organisatorin Carmen Diaz: „Es gab damals nichts Vergleichbares in Neuss, es gab kaum ein Café“. In den 1980er und 1990er Jahren kellnerten die heutigen Ehemaligen alle in diesem Lokal.

Damals verdienten sich viele dieser jungen Neusser unter der Woche im Küppers etwas zum Studium dazu. Thomas Beutner: „Ich war in den 90ern jahrelang hier neben meinem Studium kellnern. Ich habe Architektur, Maschinenbau und Design studiert.“

Aus den jungen Servicekräften von damals sind alle etwas geworden, die meisten haben studiert, erzählt Organisatorin Ricarda Schabert. „Das Besondere war, dass wir uns als Küppers-Familie empfunden haben, in die neue Gäste schnell integriert wurden. Wer zweimal da war, wurde als Mitglied unserer Küppers-Familie empfangen.“

Kontakt zu knüpfen, fiel im Küppers leicht. Durch die sehr kleine Örtlichkeit drinnen wie draußen kam man sich schnell nahe und alle unterhielten sich mit allen. Auch jetzt fällt die warme Atmosphäre unter den rund 40 anwesenden Küppers-„Kindern“ positiv auf. Auch neue Gäste werden an diesem Samstag  in die Mitte genommen und herzlich begrüßt.

Dass es in dieser Gruppe zu mehr als nur zu Freundschaften kam, wurde allen schnell klar. „Sicherlich haben sich die Leute hier mitunter auch ineinander verliebt“, sagt Schabert schmunzelnd. „Dass es da dann zu einer Beziehung kam, merkten wir, wenn die Leute nicht mehr zu uns kamen. Erst nach dem  Ende der Liebesgeschichte tauchten sie wieder auf.“ Ein Ort, zu dem man hingehen kann und immer nette Leute kennenlernt? Das gibt es kaum noch, weiß auch Kai Janitz, der 1994 im Küppers bediente: „Das war hier früher so ein Ort, wo man hingegangen ist, ohne zu wissen, ob man jemanden trifft und doch wusste, man trifft immer jemanden.“

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