Im Neusser Zeughaus Weinmesse lockt verstärkt junges Publikum

Neuss · Die Weinmesse im Neusser Zeughaus hat am zweiten März-Wochenende viele Liebhaber angelockt. Für Genießer und Winzer war die Messe eine Win-Win-Situation.

Leon Sztabelski (l.) und Markus Krollmann zeigen auf der Weinmesse die wiederentdeckte Rebsorte „Blauer Muskateller“.

Leon Sztabelski (l.) und Markus Krollmann zeigen auf der Weinmesse die wiederentdeckte Rebsorte „Blauer Muskateller“.

Foto: Andreas Woitschützke

Ein gutes Glas Wein zu einem leckeren Essen schätzen auch die Neusser. Die Weinmesse im Zeughaus lockte am Wochenende die Freunde des Rebensaftes in Scharen. 13 deutsche Winzer präsentierten sich mit ihren Produkten. Die Besucher nutzen die Gelegenheit zum Probieren, Fachsimpeln und Bestellen des Lieblingsweines. Am Samstagmittag ging es noch ruhig zu. Im schönen Ambiente schlenderten die Besucher von Stand zu Stand, um den persönlich leckersten Tropfen zu finden. Das sah am Nachmittag anders aus, es wurde voll und nachdem erst das Publikum im gesetzteren Alter kam, besuchten später auch vermehrt junge Weinliebhaber die Messe, die mit dem direkten Vertrieb auch an das Thema Nachhaltigkeit denken.

Die Weinmesse ist für Genießer und Winzer eine Win-Win-Situation: Es gibt den direkten Kontakt, Käufer können sich ein Bild machen, woher ihr Wein kommt und die Winzer können Überzeugungsarbeit leisten. Vor allem die kleineren deutschen Winzer vertreiben ihre Produkte direkt, zum Teil kommen sie nach der Weinmesse zurück nach Neuss und beliefern ihre Kunden selbst. Veranstalter Leon Sztabelski sieht hier einen großen Vorteil, denn auf der Messe kann direkt probiert und bestellt werden. „Wein spricht die Menschen sehr unterschiedlich an, jeder empfindet den Geschmack anders, daher kann man darüber auch so schön philosophieren“, erklärt er. Viele kommen auch zu ihrem Winzer, um ihren Sommervorrat direkt zu bestellen.

Genau so macht es auch Weinliebhaberin Edith Gellekum aus Viersen. Sie ist auf der Suche nach den passenden Weinen zu ihren Gerichten. „Je nachdem, was ich koche, suche ich auch den passenden Wein aus“, erklärt sie. Zusammen mit ihrem Mann besucht sie gerne die Winzer und geht auch auf Tour nach Italien, weil ihr die Beratung vor Ort wichtig ist. Genau diesen direkten Kontakt schätzt auch Jungwinzer Mathias Wittmann aus der Südpfalz: „Für uns ist der direkte Kontakt perfekt, ein paar Tage nach der Messe bekommen die Kunden ihren Wein per Paket.“ Ähnlich sieht es auch Kollege Stefan Runkel, an seinem Stand kann gekostet werden und der Liefertermin direkt ausgemacht werden.

Auf die Frage nach alkoholfreien Weinen halten sich gerade auch einige an die Fastenzeit, reagieren sowohl Sztabelski als auch Runkel eher zurückhaltend. Zwar gibt es eine steigende Nachfrage, allerdings braucht es hier noch Entwicklungsarbeit. „Aktuell beobachten wir das noch, bis wir hier aktiv werden, konzentrieren wir uns eher auf leichtere Weine“, erklärt Runkel.

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