Stadtwerke Neuss Weckhovener Bürger in Sorge wegen braunen Trinkwassers

Weckhoven · Die Stadtwerke Neuss erklären, warum in Weckhoven Wasser über die Straße rauscht. Und vor allem, woher die bräunlichen Einfärbungen kommen.

Rost kann im Inneren von Trinkwasserrohren entstehen, ist aber gesundheitlich unbedenklich. In Weckhoven färbte er Rost jetzt das Wasser braun.

Rost kann im Inneren von Trinkwasserrohren entstehen, ist aber gesundheitlich unbedenklich. In Weckhoven färbte er Rost jetzt das Wasser braun.

Foto: Bretz Andreas/Bretz, Andreas (abr)

An der Kurt-Huber-Straße rauscht seit Wochen das Wasser. Ununterbrochen und unkontrolliert sprudelt es aus einem Hydranten – nur um ein ganzes Stück weiter wieder in einem Gully zu verschwinden. Anwohner wie Hiltrud und Friedhelm Ripphahn wundern und ärgern sich darüber, einige ihrer Nachbarn finden ganz andere Gründe für eine Nachfrage. Sie sorgen sich, weil aus ihrem Hahn in Küche und Bad braun gefärbtes Trinkwasser fließt. Zwei Beobachtungen, zwei Nachfragen – aber eine gemeinsame Ursache: Rost.

Er entsteht in metallischen Rohren, wie sie in den 1960er und 1970er Jahren verbaut wurden, erklären die Stadtwerke auf Nachfrage. In der Regel würden sich solche Korrosionsprodukte im Netz einfach ablagern, ohne dass die Nutzer davon etwas sehen oder gar schmecken würden. Kommt es im Netz aber zu Änderungen der Fließrichtung oder erhöhten Strömungsgeschwindigkeiten, kann es vorkommen, so das Versorgungsunternehmen, dass diese Ablagerungen mobilisiert werden und das Wasser bräunlich färben. Das sieht nicht schön aus, sei aber gesundheitlich völlig unbedenklich.

Dabei belassen aber möchten es die Stadtwerke nicht. Die Wasserleitung werde schneller als ursprünlich geplant ersetzt, sagt Stadtwerkesprecher Jürgen Scheer. Aber weil das keine Sofortlösung ist, wird das Leitungsnetz gespült um die Rostpartikel auszuwaschen. Das laufe derzeit und erklärt den permanenten Wasserfluss aus dem Hydranten.

„Es ist uns nicht mehr möglich, ohne Umwege trockenen Fußes ins Haus zu gelangen“, beschwerten sich die Eheleute Ripphahn, die sich allerdings noch etwas gedulden müssen. Denn bevor der Wasserstrom wieder abgestellt wird, müssen Wasserproben zur Qualitätskontrolle abgewartet werden.

Dass der Wasserstrom inzwischen am Bordstein schon Algen wachsen lässt, haben die Stadtwerke im Blick. Das werde in Ordnung gebracht, sagt Scheer zu. Das gelte auch für Schäden wie etwa bei entstandenen Ausspülungen.

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