Nach Brand vor einem Jahr in Neuss Duo plant 2019 seine Rückkehr

Neuss · Vor einem Jahr wurden zwei Feuerwehrmänner bei einem Einsatz schwer verletzt. Im nächsten Jahr sollen sie in den Dienst zurückkehren.

Ein Jahr und eine Nacht sind inzwischen vergangen. Am Abend des 28. Dezember 2017 brannte an der Hülchrather Straße in Weckhoven auf einem Baustellengelände ein Mehrfamilienhaus mit zehn noch unbewohnten Wohnungen. Für die Feuerwehrmänner René Königstein und Marc Kremers ein Einsatz, den sie nicht vergessen werden, denn sie verletzten sich schwer, kämpften anschließend im Krankenhaus um ihr Leben.

Ein Jahr nach dem Inferno bemühen sich die Feuerwehrmänner um Normalität, lehnen – anders als noch im Sommer – Anfragen der Medien zu dem Vorfall ab. Der Beigeordnete Holger Lachmann, zuständig bei der Stadt für Bürgerservice, Personal und Sicherheit, steht mit dem Duo in Kontakt. „Sie befinden sich noch nicht wieder im Dienst. Der Plan ist, dass sie 2019 zurückkehren. Als Arbeitgeber machen wir zeitlich keinen Druck, sie sollen vollständig gesund und wieder einsatzfähig werden, das ist am wichtigsten.“ Die Kosten für die Heilbehandlungen liegen nach Angabe von Lachmann „im niedrigen sechsstelligen Bereich“. Bei seinem Gespräch mit den Feuerwehrmännern nach Weihnachten hinterließen sie bei ihm einen guten Eindruck: „Die Jungs sind frohen Mutes und ich bin es auch. Sie nehmen an verschiedenen Veranstaltungen teil und sind in der Truppe weiterhin voll integriert“, berichtet der Beigeordnete.

Marc Kremers hatte eine Rauchgasvergiftung, Verbrennungen ersten Grades, Muskelzersetzung, Multiorganversagen, lag im künstlichen Koma. Nach siebeneinhalb Wochen konnte er das Krankenhaus wieder verlassen. René Königstein erlitt an 20 Prozent seiner Körperfläche Verbrennungen dritten Grades. Fünf Operationen musste er in den Wochen nach dem Unfall in Spezialkliniken über sich ergehen lassen.

Während sich die Feuerwehrmänner langsam und Schritt für Schritt zurück in den Dienst kämpfen, sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Düsseldorf noch nicht abgeschlossen. Feuerwerkskörper sollen den Brand im Keller des Gebäudes ausgelöst haben. Ob es aber eine vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung am 28. Dezember 2017 war, steht zum jetzigen Zeitpunkt nicht fest.

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