„Viktörtchen“ in Neuss Tortenkunst aus Grimlinghausen

Grimlinghausen · Viktoria van der Wingen hat sich mit ihrem „Viktörtchen“ auf süße Leckereien spezialisiert. Die Café-Betreiberin setzt auf frische Zutaten. Da ist es praktisch, dass ihre Eltern in Düsseldorf-Hamm Felder bewirtschaften.

Von „Kappes-Hamm“ nach „Hippelank“: Viktoria van der Wingen hat den Sprung über den Rhein gewagt, und zwar privat wie beruflich. Seit Ende des vergangenen Jahres betreibt die gebürtige Düsseldorferin in Grimlinghausen das „Viktörtchen“ und wohnt auch in dem Stadtteil. Hatte sie rechtsrheinisch ausschließlich Auftragsarbeiten in Sachen Tortenkunst übernommen, wurde das Geschäftsmodell in Neuss um ein Café erweitert. „Ich wollte mich vergrößern“, so die die 24-jährige Unternehmerin, die bereits seit drei Jahren selbstständig ist. Am Röttgen 128, der ehemaligen Gärtnerei im Eigentum ihres Großvaters Ferdi Berger, stehen Gästen 18 Sitzplätze zur Verfügung. Bei schönem Wetter kommen Bierbänke im Innenhof hinzu.

 Viktoria van der Wingen stammt aus Düsseldorf und hat sich in Grimlinghausen niedergelassen.

Viktoria van der Wingen stammt aus Düsseldorf und hat sich in Grimlinghausen niedergelassen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)/Bauer, Hans-Jürgen (hjba)

„Wir bieten unter anderem Eis, Torten, Pralinen und natürlich Kaffee-Spezialitäten sowie Tee an“, zählt Viktoria van der Wingen auf. Viele frische Zutaten wie Erd-, Blau- oder Stachelbeeren bezieht sie von den professionell bewirtschafteten Feldern ihrer Eltern in Hamm. Das Konzept scheint anzukommen in Grimlinghausen. Die Café-Betreiberin zeigt sich mit dem Zuspruch in den ersten Monaten sehr zufrieden. Fußgänger, Radler und Ausflügler mit Pkw kehren bei ihr ein. Seit dem Umzug beschäftigt sie eine Auszubildende, eine zweite soll im August anfangen. Ihr Freund, ein Polizist, hilft in seiner Freizeit mit. „Er macht das ziemlich gut“, lobt sie. Sie selbst habe schon als kleines Mädchen viel Zeit in der Küche verbracht und mit Bruder und Cousin Rezepte ausprobiert. Die meisten stammten von der Oma. Nach ihrem Realschulabschluss stand für sie fest: „Ich will etwas Handwerkliches lernen. Einen Beruf, bei dem man nach getaner Arbeit weiß, was man geschafft hat.“

Ihr Weg führte sie zur namhaften Zuckerbäckerei Maushagen in ihrer Heimatstadt. „Durch die Arbeit als Konditorin und Confiseurin entdeckte ich meine Leidenschaft für Törtchen, Torten und Schoki.“ Die Meisterschule in Köln absolvierte sie mit links. Im Anschluss zog es sie ins Ausland. „Um meiner Leidenschaft weiterhin nachgehen zu können, ging ich ein halbes Jahr in die Schweiz.“ Als Konditormeisterin lernte sie die eidgenössischen Feinheiten der Konditorei kennen. Mit dem Titel „Confiseurin“ und noch mehr Wissen sei sie „stolz“ ins Rheinland zurückgekehrt. Auf Anfrage des Fernsehsenders Sat.1 wurde sie für das Format „Das große Backen“ als Foodstylistin tätig. Auch diese Zeit in Berlin bereute sie nicht, im Gegenteil.

Am 30.September 2016 eröffnete sie ihren eigenen Laden, es folgte der Weg nach Grimlinghausen. Sie bietet Tortenspezialitäten für jeden Anlass an. Im Wonnemonat Mai ist ihr Auftragsbuch dank zahlreicher Hochzeiten voll. „Meine Wochenarbeitsstunden zähle ich lieber nicht“, sagt Viktoria van der Wingen lachend. „Aber es macht ja auch großen Spaß.“ Das Café ist Donnerstag bis Sonntag zwischen 12 und 18 geöffnet.

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