Stadtverband der Kleingärtnervereine Neuss Familien stehen auf Kleingärten

Gnadental · Kaum Leerstand bei den Kleingärtnervereinen. Interesse an Vorträgen wächst.

 Volles Haus bei der Jahreshauptversammlung der Kleingärtner – darüber freuten sich Janet Kremkau und Friedhelm Doll.

Volles Haus bei der Jahreshauptversammlung der Kleingärtner – darüber freuten sich Janet Kremkau und Friedhelm Doll.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Das Thema Umweltschutz ist durch die Aktivistin Greta Thunberg gerade in aller Munde. Das geht natürlich auch an den Kleingärtnern nicht vorbei. So wurde dieses wichtige Thema auch am Samstag bei der Jahreshauptversammlung des Stadtverbandes der Kleingärtnervereine Neuss besprochen.

Im Vereinsheim Römerlager im Gnadenthal waren 27 der 28 Anlagen, die für insgesamt 1600 Mitglieder stehen, vertreten und blickten auf das Geschäftsjahr 2018 zurück. „Die Politik schlägt für den Insektenschutz und die Erhaltung der Artenvielfalt zwei Lösungsansätze vor“, erklärte Vorsitzender Friedhelm Doll. Zum einem sorge für das Sterben der Bienen und anderer Arten die wenig gut vernetzten Biotope. „Straßen zwischen den Grünflächen verhindern den Austausch.“ Zum anderen solle die Artenvielfalt gesteigert werden. „Wir als Kleingärtner tragen einen guten Teil dazu bei“, so Doll. Durch die verschiedenen Pflanzen werden auch verschiedene Arten angelockt. Die Schrebergärten seien somit kleine vernetzte Biotope.

„Dass das Insektensterben vorangeschritten ist, merken wir bereits bei der Autofahrt. Vor zehn Jahren, hatten wir auf der Autobahn die Windschutzscheibe noch voller Fliegen. Heute sind sie quasi blitzeblank.“ Auch die Kleinsten werden für dieses Thema vom Kleingartenverein sensibilisiert. Das Projekt „Kinder schaffen insektenfreundliche Gärten“ wurde von der Landesregierung mit 50.000 Euro gefördert. „Der Topf ist bereits leer. Das zeigt, dass dieses Projekt gut angenommen wird“, sagte der Vorsitzende.

Zusammen mit den Mitgliedern bauen Grundschulkinder zum Beispiel Insektenhotels oder säen eine Insektenwiese. Dass Ökologie klischeehaft nicht nur für die ältere Gesellschaft ist, konnte Doll ebenfalls belegen. „Wir haben nur eine Handvoll Leerstände, nämlich 0,4 Prozent. Viele Neuverpachtungen gingen an Eltern mit Kleinkindern.“ Aber nicht nur die Anlagen sind den Mitgliedern wichtig. Insgesamt 14.500 Arbeitsstunden haben sie im letzten Jahr ehrenamtlich damit verbracht, Grünanlagen im Stadtgebiet Neuss zu pflegen und anzulegen.

Um auch Nichtmitglieder für die Arbeit im Garten und Umweltschutz zu begeistern, fanden im vergangenen Jahr vier Vorträge in den Räumlichkeiten der Neusser Volkshochschule statt. „Die Teilnehmerzahl steigt stetig. Wir merken ein wachsendes Bewusstsein für den Umweltschutz“, bemerkte Friedhelm Doll und freute sich über das gewachsene Interesse.

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