Innenstadt in Neuss Verschönerungskur für den Meererhof

Neuss · Der Meererhof bekommt ein neues Erscheinungsbild. Die Eigentümergemeinschaft entschied sich jetzt mit überwältigender Mehrheit für eine Umgestaltung der Außenflächen. Auch das Stadtklima ist dabei im Blick.

 So soll der Meererhof nach der Umgestaltung der Außenflächen aussehen. Umgesetzt werden soll der Entwurf „Grüne Komposition“.

So soll der Meererhof nach der Umgestaltung der Außenflächen aussehen. Umgesetzt werden soll der Entwurf „Grüne Komposition“.

Foto: Stadt Neuss

Umgesetzt werden soll der Entwurf „Grüne Komposition“ der beiden Landschaftsarchitekten Bernd Ramthun und Tobias Fischer. Dieser sieht schollenartige grüne Inseln mit einer robusten Staudenbepflanzung und Schirmgehölzen vor, die die Platzfläche strukturieren. Das teilt die Stadt mit. Durch eine passende Möblierung mit sechs geschwungenen Bankelementen und zwei Spielpunkten werden Orte der Begegnung, Kommuniklation, Freizeit und Erholung geschaffen. Zudem werden die Beleuchtungsanlagen erneuert. Die Skulptur „Münze“ konnte in die Planung integriert werden und kann demzufolge an ihrem Ort verbleiben.

Die schollenförmigen Pflanzbeete symbolisieren ein Aufbrechen der versiegelten Fläche, die durch die Natur zurückerobert wird. Dies geschieht in Form einer vom Menschen „komponierten“ Pflanzabfolge. Für jedes Beet existiert eine eigene Zusammenstellung von Schirmgehölzen sowie pflegeleichten, bodendeckenden Stauden und Gräsern. Die begrünten Flächen funktionieren wie ein „Schwamm“ und sind ein wesentlicher Beitrag zur Klimafolgeanpassung. Um die jährlich steigende Wärmebelastung abzumindern, macht man sich natürliche Prozesse zu Nutze.

 Mehr Grün kann der Meererhof durchaus brauchen – wie der Blick von oben zeigt. 
  Archiv-Foto: woi

Mehr Grün kann der Meererhof durchaus brauchen – wie der Blick von oben zeigt. Archiv-Foto: woi

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

So wird im Meererhof in Zukunft das anfallende Regenwasser über den Oberflächenbelag in die Pflanzflächen geleitet, wo ein Teil gespeichert wird und den Pflanzen längere Zeit zur Verfügung steht. Die kleinen entstehenden Naturräume sollen in unterschiedlichem Maße zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen und bewirken etwa Abkühlung durch die Verdunstung der Vegetation, Luftverbesserung durch Sauerstoffproduktion und Feinstaubbindung, Entlastung der Regenwasserkanäle, Stärkung der Artenvielfalt und nicht zuletzt eine höhere Aufenthaltsqualität. Auch in Sachen Lärmminderung leisten die Pflanzen ihren Beitrag, indem sie mit ihren Blättern Schall absorbieren.

Grundlage für die Umgestaltung ist die Sanierung der Tiefgarage des Meererhofs. Diese bietet die Chance, den in die Jahre gekommenen öffentlichen Raum gestalterisch und strukturell aufzuwerten. Die Bauzeit wird fünf bis sechs Monate betragen, als frühestens Baubeginn gibt die Stadt den 5. Juli an. Der Zugang zu den Geschäften und den im Meererhof untergebrachten Teilen der Stadtverwaltung bleiben weiterhin erhalten.

Die Baukosten für die Gestaltung des öffentlichen Raumes belaufen sich auf rund 426.000,00 Euro (brutto). An den Mehrkosten zur Aufwertung des öffentlichen Raumes durch eine hochwertige Gestaltung und Materialwahl beteiligt sich die Stadt Neuss über Ihre Eigentumsanteile von zwölf Prozent hinaus mit 134.000 Euro, die aus dem Innenstadtstärkungsprogramm finanziert werden.

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