Lesung ist geplant Neusserin schreibt Kurzgeschichten rund um das „Mokkaloch“

Neuss · Um das Neusser „Mokkaloch“ ranken sich viele Theorien. Verena Löhr lässt in ihren Kurzgeschichten Menschen zu unterschiedlichen Zeiten an jenem Ort auftauchen.

13 Geschichten umfasst das Bändchen von Verena Maria Löhr.

13 Geschichten umfasst das Bändchen von Verena Maria Löhr.

Foto: Andreas Woitschützke

Das Neusser Mokkaloch ist ein großes Geheimis: Wie es zu seinem Namen gekommen ist, weiß niemand so genau. Die einen vermuten, dass die Bezeichnung auf belgische Besatzungssoldaten zurückgeht, andere meinen, dass es seinen Ursprung in Ziegenkötteln hat. Die seien dort früher zu Hauf gefunden worden und hätten mit ihrer Form und Farbe an Mokkabohnen denken lassen. Kurz gesagt: Es sind einige Theorien, die sich rund um den kleinen Park im Dreikönigenviertel drehen – und genau das macht es für die Neusserin Verena Löhr so spannend.

Nun hat sie 13 Kurzgeschichten veröffentlicht, die zu unterschiedlichen Zeiten rund um das „Mokkaloch“ spielen. „Mokkaloch“ heißt passenderweise auch das Buch, das sie nun im Selfpublisher-Verlag „epubli“ veröffentlicht hat. Inspirationen holte sich Verena Löhr direkt vor Ort, dennoch seien die Figuren und Handlungen in ihren Geschichten allesamt frei erfunden. Sozusagen eine Fiktion mit wahren Elementen. So verhält es sich auch bei einem Text, den Verena Löhr über Loui­se von Hom­pesch (1776 bis 1801) geschrieben hat. Löhr ließ die ehemalige Stiftsdame von St. Quirin ebenfalls am Mokkaloch auftauchen. „Die Handlung ist frei erfunden, sie beruht aber auf wahren Begebenheiten“, sagt die Autorin. Louise von Hompesch war eine Frau zwischen Tradition und Revolution, sie lehnte sich gegen die Hochzeitspläne auf, die ihr Vater für sie gefasst hatte. Wie sehr sie der Konflikt belastete, wird unter anderem in ihrem Tagebuch deutlich, das Einblicke in ihre Gefühlswelt gibt.  Sie zeigte sich dort auch als Fürsprecherin der Aufklärung und französischen Revolution, kritisierte den Adel und die herrschende Doppelmoral in der Gesellschaft.  Allein mit der Lebensgeschichte von Louise von Hompesch ließen sich ganze Romane füllen, Verena Löhr legt in ihren Kurzgeschichten jedoch viel Wert darauf, dass sie nicht länger als zwei bis drei Seiten lang sind, mit einer Pointe enden – die zum Schmunzeln oder Nachdenken anregt – und darauf, dass die Sprache gut verständlich ist.  „Ich denke, das passt gut zu den heutigen Lesegewohnheiten“, meint Löhr.

Das Mokkaloch ist nicht das erste Buch, das die 1972 geborene Neusserin, herausgebracht hat. Geschrieben habe sie schon immer gerne, in Zeiten der Corona-Pandemie hat sie außerdem nach einer kreativen Ablenkung gesucht und ein erstes Buch mit Gedichten „aus der Schublade“ und biografische Kurzgeschichten veröffentlicht. Der Anklang bei Freunden und Familie war gut, so dass sie sich für ein neues Projekt entschied. Da das „Mokkaloch“ in einem Selfpublisher-Verlag erschienen ist, konnte sie auch das Cover nach belieben mit einem selbstgemalten Bild gestalten: Es zeigt die Neusser Weingartstraße.

 Wer die Kurzgeschichten gerne lesen möchte, kann das Buch online bestellen oder auf Anfrage auch in der Buchhandlung bekommen. Außerdem plant die Neusserin, in den Osterferien erneut eine Lesung anzubieten. ubg

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort