Vertreter loben erfolgreiche ökumenische Arbeit Evangelische Kirche feiert Neujahrsempfang

Neuss · Auch Vertreter der Politik und der katholischen Kirche kamen zur Versammlung im Martin-Luther-Haus.

 Sebastian Appelfeller, Verbandsvorsitzender Pfarrer.

Sebastian Appelfeller, Verbandsvorsitzender Pfarrer.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Die Stimmung beim Neujahrsempfang des Verbandes der evangelischen Kirchengemeinden in Neuss erinnerte an das Motto des Kirchentages zum Reformationsjubiläum 2017: „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“. Beim an den Gottesdienst anschließenden Empfang im Martin-Luther-Haus am Dienstagabend drängten sich Vertreter aus Politik und Gesellschaft. Auch die katholischen Glaubensgeschwister waren zahlreich vertreten: Der Neujahrsempfang glich einem ökumenischen Kirchentag „von unten“.

Den Gegenbesuch werden die Protestanten nächste Woche beim Neujahrsempfang des Katholikenrats machen: „Wir kommen überall hin, wo es etwas zu trinken gibt“, scherzte Verbandsvorsitzender Pfarrer Sebastian Appelfeller dazu. In seiner Begrüßung nahm er Bezug auf die Jahreslosung „Suche Frieden und jage ihm nach“. Das bedeute Arbeit für die Christen, so Appelfeller, denn sie dürfen nicht bequem werden. Sie sollten mit leichtem Gepäck, sprich weniger Verwaltungsstruktur auskommen und morgen andere Menschen mitnehmen als heute.

Ein Beispiel ist Tobias Goldkamp, mit dessen Wahl zum Vorsitzenden des Ständigen innerkirchlichen Ausschusses zum ersten Mal ein Nicht-Theologe Verantwortung übernimmt. Angst vor der Zukunft hat Appelfeller aber nicht: „In der vor sieben Jahren geschlossenen Kirche Paul-Schneider-Haus habe ich heute einen Gottesdienst mit den Tagespflegegästen gefeiert. Ein Zeichen der Hoffnung“, sagte er. Sein katholischer Kollege Oberpfarrer Guido Assmann zeigte sich sehr dankbar für die gute ökumenische Arbeit. So habe man durchgesetzt, dass das Ordnungsamt auch zukünftig Erd- anstatt Feuerbestattungen von Menschen ohne Angehörigen vornehme. Bei der Schulseelsorge oder bei Nutzung sozialer Räume trete man ebenfalls gemeinsam auf.

Diesen Gedanken verfolgte auch Superintendent Dietrich Denker. Die in Neuss gelegten Spuren bringen reiche Frucht und Frieden fange im Kleinen an, sagte er – wie bei diesem Abend als Gemeinschaft der Christen. Zuvor hatte Pfarrer Franz Dohmes im festlichen Gottesdienst in der Christuskirche das Bibelwort „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen“ interpretiert. Christus wachse durch das richtige Einsetzen der Gnadengaben, die viel Gutes hervorbringen können. Die Menschen aber sollten sich zurücknehmen.

Der vom Chor „Harambee“ hervorragend als Auftakt des Neujahrsempfangs gestaltete Gottesdienst gipfelte schließlich mit dem Einsatz des „Zimbelsterns“, den die Organistin Katja Ulges-Stein im fulminanten Schlussstück erklingen ließ.

(NGZ)
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