Ballnacht Neusser Unicef-Gala macht alle "happy"

Neuss · 750 Gäste haben eine grandiose Gala mit Show und Tanz im Swissôtel gefeiert. Der Erlös ist für notleidende Kinder in Nepal bestimmt.

Gala-Abend für Unicef 2015 in Neuss
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Gala-Abend für Unicef 2015 in Neuss

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Mitternacht war längst vorbei und der neue Tag hatte begonnen, da rühmten die Künstler beim Finale mit "Oh Happy Day", dem Welthit der Edwin-Hawkin-Singers, die rauschende Ballnacht schlicht als "schönen Tag". Eine Liedzeile, die Programm war, für ein sechsstündiges Musik- und Tanz-Feuerwerk auf der Bühne und im Saal. Als zum Abschluss 750 Gäste auf der Tanzfläche die Künstler und sich feierten, da war Moderator Heribert Klein überzeugt, dass die Premiere der Unicef-Gala im Swissôtel für einen "Happy Day" gesorgt hatten.

Überhaupt schienen alle "happy": Die Ballbesucher, weil sie sich bestens unterhalten fühlten; die Organisatoren, weil sie mit einem Weltklasse-Programm für ein gesellschaftliches Ereignis in Neuss gesorgt hatten; die notleidenden Kinder in Nepal, weil für sie der Erlös dieser Benefizveranstaltung bestimmt ist.

In drei Jahrzehnten war die Tanz- und Tennis-Gala zur Marke aufgestiegen, ehe sie jetzt in der Unicef-Gala aufging. Für den Gastgeber, die Commerzbank, macht die Umfirmierung Sinn. Die Bank unterstützt seit 30 Jahren die Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. In dieser Zeitspanne erbrachte das gesellschaftliche Engagement des Finanzhauses stolze 2,7 Millionen Euro für Kinder in Not. Das sagte in seiner Begrüßung Heribert Bohnen und der Niederlassungsleiter der Commerzbank in der Region Neuss versprach ein Wiedersehen im nächsten Jahr: "Wo es eine 1. Unicef-Gala gibt, da sollte es eine zweite geben." Das hörten auch Bürgermeister Reiner Breuer und Jürgen Heraeus gern, der Vorsitzende des Deutschen Komitees für Unicef. Breuer und seiner Frau Ute hatten offenbar Freude an diesem ungezwungenen Abend, den sie mit einem Bier an der Foyerbar ausklingen ließen: "Als Bürgermeister lerne ich gerade die Vielfalt in der Stadt kennen und auch schätzen."

Mann des Abends war einmal mehr Heribert Klein. Der langjährige Pressechef der Commerzbank in NRW und rege Unicef-Motor gestaltete einen grandiosen Abend mit Stimmen von Weltruf. Er führte souverän und herzlich durchs Programm und erwies sich dabei als Freund der Stars, denen er zum Teil bereits seit vielen Jahren verbunden ist. Zu diesen treuen Wegbegleitern gehört Deborah Woodson, die wiederum die Frau des Abends war. Die "Queen of Soul" gibt auf der Bühne den Ton an. Wer den neuen Startenor Spaniens, Eduardo Aladren ("O solo mio", Nessum Dorma") am Samstag verpasst hat, der muss sich nicht grämen. Aladren kehrt Anfang 2017 als Gastsolist an die Deutsche Oper am Rhein zurück, wo er dann in "Madame Butterfly" zu hören sein wird. Einen geradezu sensationellen Schlusspunkt setzten mit ihrer Mitternachtsshow "WE3". Colin G. Fraser (Bass), Sänger Steve Trowell und der wohl weltbeste Mundschlagzeug-Solist Andy Frost verzauberten zunächst das Publikum, um es anschließend zu Beifallsstürmen hinzureißen.

In dieser musikalischen Revue präsentierte Klein fortlaufend großartige Musiker und Sänger auf der Bühne. Zur Eröffnung spielte das Bundesfanfarenkorps Neuss Furth auf. Die erst zwölfjährige Zoe Bruce-Müller aus der Schweiz eroberte die Herzen der Zuschauer. Zodwa Selele, Hauptdarstellerin aus "Sister Act", sang mit ihrer aus Südafrika angereisten Mutter Puleng Selele das Unicef-Friedenslied "Come make a little step of peace" in ihrer Landessprache. Als der Franzose John Florencio, der die Terrornacht von Paris in der Heimat erlebte, Musical-Star Stephanie Reese beim Edith-Piaf-Song "Non je ne regrette rien" begleitete, tauchte die Regie den Jupitersaal in Blau-Weiß-Rot. Deutsches Publikum und Künstler aus elf Nationen zeigten Solidarität gegen den Terror, für die Opfer und hoffen auf "Happy Days" — Samstagnacht war so ein schöner Tag.

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