Luftqualität Neuss auf roter Liste der Umwelthilfe
Neuss · Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat nach ihrer Stellungnahme zum Luftreinhalteplan Düsseldorf, der mittelbar auch die Stadt Neuss tangiert, eine umfangreiche Liste mit Luftqualitätsmessungen vorgelegt.
Demnach überschreiten 116 Städte und Kommunen den Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO2). Dieser liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Die Liste, auf der die Ergebnisse von 461 Messstellen in 233 Kommunen erfasst sind, listet im „roten Bereich“ – und damit bei den Überschreitungen – vier Standorte in Neuss auf. Am Hammfelddamm wurde demzufolge im Februar 2018 durch die DUH ein durchschnittlicher Wert von 45,2 Mikrogramm NO2 in der Umgebungsluft gemessen, an der Batteriestraße maß das Umweltbundesamt im vergangenen Jahr 45 Mikrogramm, an der Krefelder Straße waren es 42 Mikrogramm und an der Friedrichstraße 41 Mikrogramm.
Mit dem in der vergangenen Woche für die Stadt Düsseldorf vorgelegten Luftreinhalteplan war DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch bereits am Freitag hart ins Gericht gegangen. Dieser widerspreche „klar den Vorgaben für eine saubere Luft“. Daher hat die DUH Stellung vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf genommen. Ziel ist, dass das Land mit der Drohung eines Zwangsgeldes gezwungen wird, doch Fahrverbote gegen Dieselautos zu beschließen, weil nur so schnell für saubere Luft in der NRW-Landeshauptstadt gesorgt werden könne.
Im Entwurf des alten Luftreinhalteplans für Düsseldorf hatte wegen luftbelastender Staus am Handweiser eine Sperrung der Burgunderstraße zwischen dem Neusser Hafen und Düsseldorf-Heerdt für den Lkw-Verkehr gedroht. Diese soll mit dem neuen Luftreinhalteplan vom Tisch sein. Dagegen geht die DUH vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf vor. Sie fordert vom Land strengere Auflagen bei der Umsetzung des neuen Plans.
