Prominenter Gast im Nelly-Sachs-Gymnasium Russlandkorrespondent erzählt Neusser Schülern von seinem Alltag

Neuss · Im Nelly-Sachs-Gymnasium las der ehemalige Moskau-Korrespondent Udo Lielischkies aus seinem Buch „Im Schatten des Kreml.“ Was als informativer Abend des Vereins zur Förderung der Schulpartnerschaft Nelly-Sachs-Gymnasium in Neuss - Schule Nr. 15 in Pskow geplant war, entwickelte sich zu einer zweieinhalbstündigen emotionalen Achterbahnfahrt.

 ARD-Korrespondent Udo Lielischkies bei der Begrüßung durch Johannes Kirfel im Nelly-Sachs-Gymnasium.

ARD-Korrespondent Udo Lielischkies bei der Begrüßung durch Johannes Kirfel im Nelly-Sachs-Gymnasium.

Foto: Andreas Woitschützke

Mucksmäuschenstill war es im Forum des Nelly-Sachs-Gymnasiums, als der ehemalige Moskau-Korrespondent der ARD, Udo Lielischkies (68), die Lesung zu seinem Buch „Im Schatten des Kreml“ begann. Was als informativer Abend des „Vereins zur Förderung der Schulpartnerschaft Nelly-Sachs-Gymnasium in Neuss – Schule Nr. 15 in Pskow“ geplant war, entwickelte sich für die etwa 100 anwesenden Lehrer, Eltern und Schüler zu einer zweieinhalbstündigen emotionalen Achterbahnfahrt. Untermalt wurden Lielischkies Worte durch kurze Videos, die auf der großen Leinwand der Bühne gezeigt wurden und die Anwesenden in die Arbeitswelt des Korrespondenten im Krieg versetzten. Durch gekonnte Rhetorik gelang es Lielischkies, die Balance zwischen Ernst und Humor zu halten und so das Publikum über den ganzen Abend zu fesseln. Dies wurde in der anschließenden Diskussionsrunde besonders deutlich, als die Zuhörer Fragen zu Wladimir Putin und dem Ukraine-Krieg stellten. Nach der Lesung gab es noch im Eingangsbereich bei gelöster Stimmung und Getränken die Möglichkeit, sein neuerworbenes oder mitgebrachtes Buch vom Autor signieren zu lassen und sich auszutauschen.

Johannes Kirfel, erster Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Schulpartnerschaft Nelly-Sachs-Gymnasium in Neuss – Schule Nr. 15 in Pskow, der die Lesung organisiert hat, freute sich über den gelungenen Vortrag. Da erst durch die Corona-Pandemie, nun durch den Krieg vorübergehend der Schüleraustausch eingestellt werden musste, habe sich der Verein andere Möglichkeiten überlegen müssen, um seiner Hauptaufgabe, der Völkerverständigung, nachkommen zu können. Die Kommunikation mit den Lehrerinnen und Schülern der russischen Partnerschule sei schwieriger geworden. Gerade wegen der großen Hürden, vor denen sich der Verband unter anderem wegen des Kriegs sieht, sei der Besuch von Udo Lielischkies, der selbst viele Jahre in Russland gelebt hat, ein Highlight gewesen. Anaïs Muschter

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