Fahrradtour und Diskussion in Neuss Gebäude als Zeitzeugen und Impuls für die Furth

Nordstadt · Tour de Furth und Mobile NGZ-Redaktion locken 40 Teilnehmer an. Lokalpolitiker diskutieren mit Bürgern Themen der Nordstadt.

 Sieben Kommunalpolitiker machten engagiert mit (v. l.): Jochen Hennen (CDU), Roland Sperling (Die Linke), Monika Mertens-Marl, Axel Stucke, Anne Holt (alle CDU), Manfred Haag (Grüne) und Heinrich Thiel (SPD).

Sieben Kommunalpolitiker machten engagiert mit (v. l.): Jochen Hennen (CDU), Roland Sperling (Die Linke), Monika Mertens-Marl, Axel Stucke, Anne Holt (alle CDU), Manfred Haag (Grüne) und Heinrich Thiel (SPD).

Foto: Ludger Baten

Das Unternehmen Teekanne, das auf Neusser Stadtgebiet expandiert, wird demnächst dank einer Privatstraße Anschluss an den Straßenverkehr haben und dabei sowohl die Bataverstraße auf Neusser-, als auch die Kevelaerer Straße auf Düsseldorfer Seite nutzen. Eine Lösung, die im Neusser Rathaus seit Jahren als öffentliche Lösung „Durchstich der Zülpicher Straße“ favorisiert wird. „Unsere Politiker sollten das Gespräch mit Teekanne-Vertretern suchen, um auszuloten“, dachte Peter Dieter Schnitzler vom Initiativkreis bei der Mobilen NGZ-Redaktion am Samstag laut nach, „ob aus der Privatstraße nicht eine allgemeine Lösungsvariante abgeleitet werden kann.“ Ein Gedanke, der auf viel Zuspruch jener stieß, die zuvor sorgenvoll auf die Bataverstraße geschaut hatten, die mit dem nun volllaufenden Gewerbegebiet durch An- und Abfahrt von Mitarbeitern und Lieferanten stark belastet werde.

 Blinken (v. l.), Scheulen und Schnitzler sorgen sich um Schlachthof-Turm.

Blinken (v. l.), Scheulen und Schnitzler sorgen sich um Schlachthof-Turm.

Foto: Ludger Baten

Ein Beispiel, welche Impulse vom Initiativkreis Nordstadt ausgehen können, der sich seit einem Vierteljahrhundert in das gesellschaftpolitische Tagesgeschäft einmischt. Kommunalpolitiker, zum Teil auch im Initiativkreis als Mitglied engagiert, hören zu, diskutieren mit, stellen Probleme in einen gesamtstädtischen Zusammenhang, nehmen Anregungen auf. So war es auch bei der Mobilen NGZ-Redaktion am Samstag. Stadtverordnete sowie designierte Ratskandidaten und ein Kreistagsabgeordneter aus vier Parteien (CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke) ordneten die Feststellungen und Fragen aus der Bürgerschaft ein. Rund 40 Teilnehmer machten mit.

Dabei ging es um thematische Dauerbrenner, deren Lösung schwer fällt. Dazu zählt das Jröne Meerke, dem im Spannungsfeld zwischen Naherholungs- und Naturschutzgebiet die Luft ausgeht. Dazu zählen auch die Zustände im und am Bahnhof („Tor zu Furth“), die in vielen Wortbeiträgen kritisiert wurden. Um Änderung kann die Politik aber lediglich bitten. Die Bahn ist Herr des Verfahrens. Im Blick der Further: der Abriss der alten Schraubenfabrik, inklusive der Fassade des Verwaltungsgebäudes. Das würde mancher gern erhalten. Letztlich setzt sich der Initiativkreis aber dafür ein, dass ein Turm und zwei Hallen gerettet werden können. Als „positiv“ wurde die Neugestaltung des Jostensbusch angesehen, der als Park von den Menschen viel genutzt wird. Manfred Haag (Grüne) drängte noch einmal darauf, dass mehr Schatten spendende Bäume gepflanzt werden sollten.

Der Mobilen NGZ-Redaktion war die 11. Tour de Furth vorgeschaltet, die zu denkmalgeschützten Gebäuden in der Nordstadt führte. Für den Initiativkreis ist es wichtig, neben den aktuellen Themen auch die Zeugen der Vergangenheit ins Bewusstsein zu holen, weil sie Identifikation schaffen und Wir-Gefühl fördern. So will der Initiativkreis sich dafür einsetzen, dass der Wasserturm des früheren Schlachthofes im Barbaraviertel saniert wird. Er steht unter Denkmalschutz, wirkt aber marode. Die Tour de Furth leitete Gottfried Scheulen, Vorsitzender der AG Geschichte im Initiativkreis.

(MvL)
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