Goldener Meisterbrief für Richard Helten Tischlermeister und Fachmann für  Ausbau sakraler Räume

Hoisten · In der Tischler-Innung ist sein Name eine bekannte Größe, auch wenn es das Unternehmen von Richard Helten nicht mehr gibt. Jetzt wurde der 72-Jährige in seinem Altersruhesitz mit einer Auszeichnung überrascht.

 Mit dem Goldenen Meisterbrief wurde Richard Helten (r.) von Klaus Koralewski (l.)  überrascht. Die Verleihung hatten   Markus Helten und Christina Gärtner organisiert.

Mit dem Goldenen Meisterbrief wurde Richard Helten (r.) von Klaus Koralewski (l.)  überrascht. Die Verleihung hatten   Markus Helten und Christina Gärtner organisiert.

Foto: Kreishandwerkerschaft

Es war eine Überraschung, die voll und ganz gelang: Mit dem Goldenen Meisterbrief wurde jetzt der Neusser Tischlermeister Richard Helten (72) ausgezeichnet. Die Urkunde der Handwerkskammer Düsseldorf überreichte ihm zuhause in Hoisten der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, Klaus Koralewski.

Richard Helten absolvierte im November 1970 seine Meisterprüfung in Düsseldorf. „Ich war mit 22 Jahren damals der jüngste Meister im Kammerbezirk“, sagt der Jubilar. 1975 übernahm er von seinem Vater Matthias Helten die Tischlerei, die wiederum dessen Vater 1903 gegründet hatte. Zuletzt war der Betrieb, den es heute nicht mehr gibt, an der Straße Am Hagelkreuz ansässig. Dort wurde auch 2003 das 100-jährige Bestehen gefeiert. Mit 63 Jahren ging Helten in den Ruhestand.

 Der sakrale Innenausbau von Kirchen, Klöstern und Kapellen war Heltens Spezialgebiet als Tischler, am Anfang zusammen mit seinem Vater. In mehr als 120 Kirchen und Klöstern in der Region arbeitete er, baute Schränke für die Sakristei, fertigte Altäre, Beichtstühle und Bänke für den Kircheninnenraum. „Mein Meisterstück war ein Altar mit Ambo. Beides steht heute noch in der Kirche St. Michael in Derikum“, erzählt Richard Helten. Und was war sein wertvollster Auftrag? Helten muss nicht lange überlegen: „Das waren 14 neue Kirchenbänke für die Stephanus-Kirche in Grefrath. Ich habe die Original-Bänke im neugotischen Stil nachgebaut.“ Auch die gerade 50 Jahre alt gewordene Kapelle des Johanna-Etienne-Krankenhauses hat er eingerichtet.

Neben seiner Tätigkeit als Tischlermeister war Richard Helten auch ehrenamtlich stark engagiert. Er arbeitete jahrzehntelang im Vorstand der Tischler-Innung Neuss mit, beispielsweise im Innungsausschuss „Handwerk pro Schule“. Daneben war sein großes Hobby die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr. „Da war ich auch Ortsbrandmeister“, berichtet Helten. Heute noch ist er  Mitglied der Ehrenabteilung. Er engagierte sich in der Kommunalpolitik, aktives Mitglied ist er heute noch in der St.-Hubertus-Bruderschaft Hoisten.

 Zur Überreichung des Goldenen Meisterbriefes kamen auch frühere Mitarbeiter – coronabedingt nacheinander. „Einer der Mitarbeiter war insgesamt 42 Jahre im Betrieb dabei“, sagt Helten. „Es war wirklich eine schöne Überraschung. Ich habe mich sehr gefreut.“ NGZ

(NGZ)
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